Journalist bloggt über Fallenstellung syrischer Rebellen
Der britische Journalist Alex Thomson berichtete regelmässig über die Lage in Syrien. In seinem bislang letzten Blog-Eintrag schildert er, wie ihm Rebellen eine Falle stellten. Der Reporter überlebte nur mit Glück.

Der britische Journalist Alex Thomson hat schwere Vorwürfe gegen die syrischen Rebellen erhoben: Die Regierungsgegner hätten ihn in der Nähe der libanesischen Grenze in eine Falle gelockt, damit er von syrischen Regierungstruppen erschossen würde, erklärte der Chefkorrespondent von Channel 4 News in seinem Blog. «Tote Journalisten sind nicht gut für Damaskus», schrieb er.
Zu dem Zwischenfall kam es nach Angaben von Thomson am Montag in der syrischen Stadt Kusair, etwa eine halbe Stunde Fahrt von Homs entfernt. Er, sein Fahrer, ein Dolmetscher und zwei weitere Journalisten wollten hinter die Regierungslinien zurückkehren, als die Rebellen sie in eine Sackgasse geführt hätten. Ein Schuss sei gefallen. Dies sei kein Versehen gewesen, erklärte Thomson. «Ich bin sicher, dass die Rebellen das bewusst arrangiert haben, damit wir von der syrischen Armee erschossen werden», schrieb er. Dem Wagen gelang die Flucht. Thomson hat Syrien inzwischen verlassen.
Tote Oppositions-Journalisten
Weniger Glück hatten andere Journalisten, die ebenfalls unter Beschuss gerieten: Bei Bombardierungen durch Regierungstruppen sind einer Journalistenorganisation zufolge Ende Mai fünf syrische Reporter getötet worden. Wie das in New York ansässige Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) gestern mitteilte, kamen drei Reporter des Netzwerks Shaam News am 27. Mai ums Leben, als sie in der Hauptstadt Damaskus Zusammenstösse zwischen Regierungstruppen und Aufständischen filmten.
Einen Tag später seien in der Rebellenhochburg Homs ein Bürgerjournalist und sein Kameramann getötet worden, als sie einen Angriff der syrischen Armee dokumentieren wollten. Shaam News stellt regelmässig Videos der blutigen Unterdrückung der Widerstandsbewegung ins Internet, auf die dann auch internationale Medien bei ihrer Berichterstattung über den Syrien-Konflikt zurückgreifen. Dem Netzwerk zufolge hatten Geheimdienstagenten die Sicherheitskräfte über den Aufenthaltsort der drei Journalisten informiert. Dieser sei dann mit Granaten beschossen worden. Laut CPJ wurden in den vergangenen sechs Monaten mindestens neun einheimische und ausländische Journalisten in Syrien getötet.
dapd/mrs
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