Junge Frauen, die auf ältere Männer stehen
«A Rainy Day in New York» heisst Woody Allens neuer Film. Was taugt er?

Warum stehen manche Frauen auf viel ältere Männer, fragt sich Gatsby, der junge Protagonist von «A Rainy Day in New York»: «Was ist sexy am Verlust des Kurzzeitgedächtnisses?» Keine schlechte Frage im Film eines Regisseurs, dessen Frau 35 Jahre jünger ist als er selbst. Doch darum soll es hier so wenig gehen wie um #MeToo, sondern um die Frage: Was taugt Woody Allens neuer Film?
Er handelt vom Studenten und Spieler Gatsby (Timothée Chalamet), der seiner vom Land stammenden, naiven Freundin Ashleigh (Elle Fanning) seine Heimat New York zeigen möchte. Bald schon gehen die beiden getrennte Wege.
Als Ashleigh einen depressiven Filmregisseur (Liev Schreiber) interviewt, zeigt dieser ihr seinen unveröffentlichten neuen Film, stellt sie seinem geplagten Drehbuchautor (Jude Law) vor, und auf Umwegen fällt die junge Frau schliesslich in die Arme eines lateinamerikanischen Filmstars. Gatsby wiederum lässt sich beschwatzen, im Film eines ehemaligen Schulkameraden eine Kussszene zu drehen mit Chan (Selena Gomez), der kleinen Schwester einer Ex-Freundin, was ihm so gut gefällt, dass er seine Beziehung zu Ashleigh hinterfragt.
Es gibt nach wie vor gute Witze wie: «Wir sprechen gerade über das älteste Gewerbe der Welt.» – «Journalismus?» Und man schaut allen Darstellern gern zu. Doch allzu viel ist voraussehbar, und ständig ist da ein nagendes Gefühl von Déjà-vu. Sieht man dagegen einen alten Allen-Film wie «Manhattan» wieder – in dem es um die Beziehung eines 44-Jährigen zu einer 17-Jährigen geht –, wirkt dieser so frisch wie vor 40 Jahren. Das Problem von Woody Allen ist also nicht das Kurzzeit-, sondern das Langzeitgedächtnis.
In diversen Kinos
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