Käufer aus China bremst Syngenta-Übernahme
Der Chemieriese ChemChina kann den Basler Konzern erst 2017 schlucken. Die EU muss dem Milliarden-Deal noch zustimmen.
Die grösste chinesische Übernahme im Ausland ist ins Stocken geraten: Der chinesische Chemieriese ChemChina hat sich geweigert, der EU Zugeständnisse zu machen. Damit dürfte die 43-Milliarden-Dollar-Übernahme des Basler Agrochemiekonzerns Syngenta erst im ersten Quartal 2017 zugelassen werden.
Die Aufsichtsbehörden in der EU und andernorts hätten vor kurzem viele zusätzliche Informationen angefordert, teilt Syngenta mit: «Jetzt rechnen wir damit, dass sich der regulatorische Prozess bis ins erste Quartal 2017 erstrecken wird. ChemChina und Syngenta halten an der Transaktion fest und sind zuversichtlich hinsichtlich ihres Abschlusses.»
Umsatzknick bei Syngenta
Bislang hatte ChemChina Syngenta bis Ende Jahr übernehmen wollen. Mittlerweile lägen die Genehmigungen der US-Behörde CFIUS sowie 11 weiterer Kartellbehörden vor, die grünes Licht für die 43 Milliarden Dollar schwere Transaktion gegeben hatten.
Zudem musste Syngenta im laufenden Geschäft einen Umsatzknick hinnehmen. Im dritten Quartal sank der Umsatz um 3 Prozent auf 2,524 Millarden Dollar.
Insgesamt erzielte Syngenta in den ersten neun Monaten damit einen Umsatz von 9,618 Milliarden Dollar. Das sind 6 Prozent weniger als im Vorjahr. Mit den Zahlen hat der weltgrösste Hersteller von Pflanzenschutzprodukten die Erwartungen der Finanzgemeinde knapp verfehlt.
Der Ausblick auf das laufende Jahr bleibt unverändert: Syngenta erwartet, dass der Umsatz in 2016 zu konstanten Wechselkursen etwas geringer ausfallen und der ausgewiesene Umsatz im mittleren einstelligen Bereich zurückgehen wird.
Grösste chinesische Übernahme
Durch die Übernahme von Syngenta könnte die chinesische Chemchina ein wichtiger globaler Mitspieler in der Branche werden. Gelingt die Transaktion, wäre dies die bisher grösste chinesische Übernahme im Ausland.
Der Kauf ist auch ein wichtiger Schritt in der Strategie Chinas, die Entwicklung seiner Landwirtschaft durch moderne Methoden wie Biotechnologie und eine Konsolidierung der Branche voranzubringen.
SDA/ij
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