«Kaffee kann das Zirrhose-Risiko senken»

Herr Müllhaupt, bringt ein alkoholfreier Monat der Leber etwas?
Das hängt davon ab, was man die anderen elf Monate lang trinkt. Je nachdem lasten die ja auch schwer. Über das ganze Jahr weniger zu trinken, wäre darum empfehlenswerter.
Das heisst, ein, zwei alkoholfreie Tage pro Woche einzuhalten, wäre besser?
Pausen sind grundsätzlich gut. Ich rate meinen Patienten ja tatsächlich, nur an Wochenenden Alkohol zu konsumieren. Aber das darf dann halt nicht als Einladung zum Binge-Drinking am Freitag und Samstag missverstanden werden. Sowieso verträgt nicht jeder gleich viel. Der genetische Hintergrund spielt eine starke Rolle.
Können Sie das deutlicher machen?
Wir sprechen hier bloss über die Leber. Aber Alkohol hat auch Auswirkungen auf die Bauchspeicheldrüse, das Herz, das Hirn – und, von der Gesundheit abgesehen, auf das soziale Umfeld.
Wie viel bringt der Alkoholverzicht, wenn ich stattdessen mehr zuckerhaltige Softdrinks konsumiere?
Dann bringt ein solcher Monat ohne Bier und Wein sehr wenig. Das Hauptproblem sind für die Leber die Kalorien. Und es spielt eine untergeordnete Rolle, woher diese kommen. Sowohl Alkohol als auch zuckerhaltige Getränke können zur Zirrhose führen.
Kann man mit viel Wasser und Tee die Leber «durchspülen»?
Das ist eine falsche Vorstellung: Wasser kann die Leber nicht waschen. Was höchstens funktioniert: Kaffee.
Kaffee für die Leber?
Ja, Koffein kann das Zirrhose-Risiko senken, weil es Entzündungen und Vernarbungen an der Leber hemmt. Drei bis vier Tassen jeden Tag sind empfehlenswert.
Gibt es weitere Hausmittelchen, die etwas bringen?
Mariendistel hilft der Leber ebenso. Nur: Damit kann man die eigentliche Alkoholproblematik ja nicht lösen.
Mit Beat Müllhaupt sprach Daniel Böniger
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