National LeagueEs ist tatsächlich etwas passiert beim SC Bern
Sportchefin Florence Schelling wurde erhört. Der SCB siegt wieder: 3:2 bei den Lakers. Und Lugano besiegt Fribourg erst in der Verlängerung.
«Jetzt muss etwas passieren», hatte Florence Schelling nach der 1:2-Niederlage gegen die SCL Tigers am Samstag im Interview gegenüber MySports gesagt. Ausser diesem Satz, den sie dafür gleich mehrfach wiederholte, hatte die SCB-Sportchefin im Gespräch mit dem Reporter wenig mitzuteilen. Für ihren Auftritt, der ziemlich ratlos wirkte, musste Schelling einiges an Kritik einstecken. Aber eine Wirkung haben ihre Worte nicht verfehlt. Es ist tatsächlich etwas passiert beim SC Bern. Er ist nach fünf Niederlagen in Folge mit einem 3:2-Erfolg im Nachtragsspiel bei den Rapperswil-Jona Lakers auf die Siegesstrasse zurückgekehrt.
Ein Lebenszeichen von Vincent Praplan
Den Weg dazu ebnete Gaëtan Haas. Die Leihgabe der Edmonton Oilers sorgte bereits nach 47 Sekunden und einem unwiderstehlichen Antritt für den perfekten Berner Start. 5 Minuten später legte Haas in Überzahl für Vincent Praplan auf, der nach einer schönen Körperdrehung zum 2:0 traf. Das war ein Lebenszeichen von Praplan, nach schwachen Leistungen in den letzten Wochen.
Die Rapperswiler, nach drei Siegen aus den letzten vier Spielen als Favorit in die Partie gegen die kriselnden Berner gestartet, benötigten einen Moment um sich gegen diesen mit Wucht auftretenden Gegner sammeln zu können. Immerhin waren sie in der 13. Minute zu einer Reaktion fähig, indem Lukas Lhotak der Anschlusstreffer gelang. So entstand ein ausgeglichenes Spiel, in dem der SCB gefordert blieb. Da die Lakers auch nach einem 1:3-Rückstand (Ablenker von Simon Moser) nochmals auf 2:3 herankamen (durch Marco Lehmann) war es bis zur allerletzten Sekunde spannend. Doch dieses Mal reichte es. Es ist etwas passiert beim SCB.
Nyffeler nach Corona mit Problemen
Bei den Lakers stand zum dritten Mal in Folge Noël Bader, die nominelle Nummer 2, im Tor. Dies weil Stammkeeper Melvin Nyffeler mit gesundheitlichen Folgen seiner Ende Oktober erlittenen Coronavirus-Erkrankung zu kämpfen hat, sein Puls sich nach Anstrengungen kaum mehr senkt und er jeweils rasch ermüdet. Der 25-Jährige war in den letzten drei Spielen zwar als Ersatzgoalie auf der Bank dabei, weil die eben erst aus ihrer Quarantäne zurückgekehrten Rapperswiler in diesen heiklen Corona-Zeiten keinen zusätzlichen Goalie von Aussen ins Team holen wollten. Sie hofften aber, Nyffeler nicht einsetzen zu müssen.
An Baders Leistung gab es wenig zu bemängeln. Mit starken Interventionen verhinderte er nach dem 0:2-Rückstand, dass der SCB sein Skore weiter ausbauen konnte und hielt so sein Team im Spiel. Zu überzeugen wusste auch sein Gegenüber, der erst 22-jährige Philipp Wüthrich, der gegenüber Tomi Karhunen den Vorzug erhielt. Und das Vertrauen in ihn mit einer Topleistung in diesem SCB-Schlüsselspiel gerechtfertigte.
Lugano verspielt 3:0 aber siegt trotzdem
Der HC Lugano kam derweil gegen Fribourg mit einem 5:4-Sieg nach Verlängerung zum vierten Sieg aus den letzten fünf Spielen. Und das, obwohl sich die Tessiner den Luxus leisteten, eine 3:0- und eine 4:2-Führung zu verspielen. In dieser wilden, spektakulären Partie sorgte schliesslich der schwedische Verteidiger Tim Heed mit seinem Overtime-Treffer für die Entscheidung zu Gunsten von Lugano. (mal)
Rapperswil-Jona Lakers – Bern 2:3 (1:2, 0:0, 1:1)
50 Zuschauer. – SR Wiegand/Hungerbühler, Ambrosetti/Stalder. –
Tore: 1. (0:47) Haas (Blum) 0:1. 6. Praplan (Haas/Powerplaytor) 0:2. 13. Lhotak (Sataric, Forrer) 1:2. 43. Jeffrey (Blum, Haas/Powerplaytor) 1:3. 55. Lehmann (Dünner, Egli/Powerplaytor) 2:3. – Strafen: 3mal 2 plus 5 Minuten (Wick) plus 10 Minuten (Maier) plus Spieldauer (Wick) gegen Rapperswil-Jona Lakers, 6mal 2 Minuten gegen Bern. – PostFinance-Topskorer: Cervenka; Jeffrey.
Rapperswil-Jona Lakers: Noël Bader; Egli, Randegger; Jelovac, Profico; Sataric, Maier; Vukovic, Dufner; Moses, Rowe, Lehmann; Clark, Cervenka, Eggenberger; Wick, Dünner, Wetter; Forrer, Ness, Lhotak.
Bern: Wüthrich; Untersander, Henauer; Thiry, Blum; Burren, Beat Gerber; Colin Gerber, Zryd; Scherwey, Brithén, Pestoni; Praplan, Haas, Jeffrey; Sciaroni, Neuenschwander, Moser; Berger, Heim, Jeremi Gerber.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Payr (verletzt), Bern ohne Ruefenacht (verletzt). Rapperswil-Jona Lakers ab 58:30 ohne Torhüter.
Lugano – Fribourg-Gottéron 5:4 (1:0, 3:2, 0:2, 1:0) n.V.
30 Zuschauer. – SR Tscherrig/Mollard, Cattaneo/Kehrli. –
Tore: 17. Arcobello (Heed/Powerplaytor) 1:0. 22. Walker (Morini/Unterzahltor!) 2:0. 25. Traber (Herburger) 3:0. 31. Mottet (Stalberg, Desharnais) 3:1. 35. (34:11) Rossi (Walser, Jörg) 3:2. 35. (34:21) Bertaggia (Fazzini) 4:2. 51. DiDomenico (Gunderson, Desharnais/Powerplaytor) 4:3. 57. Stalberg (Desharnais) 4:4. 61. (60:31) Heed 5:4. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Lugano, 3mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron. – PostFinance-Topskorer: Arcobello; Gunderson.
Lugano: Schlegel; Heed, Riva; Loeffel, Chiesa; Nodari, Wolf; Traber, Sannitz; Bödker, Arcobello, Morini; Fazzini, Kurashev, Bertaggia; Bürgler, Lajunen, Suri; Walker, Herburger, Romanenghi.
Fribourg-Gottéron: Berra; Sutter, Jecker; Gunderson, Chavaillaz; Aebischer, Abplanalp; Bougro, Kamerzin; Mottet, Desharnais, Stalberg; Rossi, Walser, Jörg; Sprunger, DiDomenico, Herren; Bykow, Schmid, Marchon
Bemerkungen: Lugano ohne Lammer, Wellinger und Zurkirchen (alle verletzt), Fribourg-Gottéron ohne Furrer, Jobin (beide verletzt) und Brodin (überzähliger Ausländer).
SC Rapperswil-Jona Lakers

SC Bern

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