Abfahrt in WengenKilde mit Machtdemonstration, Feuz' Tochter verteilt Herzchen
Der Norweger gewinnt am Lauberhorn, die Schweizer glänzen als Team: Deren fünf schaffen es in die Top 10.
Er ist ein guter Freund von Aleksander Kilde. Aber er fährt nicht ganz so gut wie sein Landsmann. Der Norweger aber erreicht immerhin Rang 12 und zeigt, dass nach wie vor ansprechende Zeiten möglich sind. Die drei Schweizer Monney, Rösti und Murisier, die noch am Start stehen, wird es freuen.
Der 29-jährige Franzose ist und bleibt ein Mitläufer im Weltcup. Bleibt es bei Platz 15, wäre er gewiss zufrieden.
Im Gespräch mit dieser Zeitung sagte der Slowene letzten Winter, er habe manchmal Angst vor den Abfahrten dieser Welt. Wengen liegt ihm wie kein anderes Rennen, von seinen elf besten Ergebnissen im Weltcup hat er deren sieben am Lauberhorn herausgefahren. Heute gibt es keinen Spitzenplatz: Rang 16.
Der Schweizer sagt im Interview: «Die Piste ist unruhiger, die Sicht war nicht ideal. Es fühlte sich ziemlich streng an. Ich war froh, wurde nicht von ganz oben gestartet. Mein Rennen war nicht schlecht, es ist ein solides Resultat. Aber klar will man mehr, vor allem nach gestern.»
Es ist nicht der Tag der Amerikaner: Goldberg wird 14., mit gut zwei Sekunden Rückstand.
Welch starker Auftritt von Gilles Roulin! Der Zürcher, der am Sonntag sein Jus-Studium abschliessen wird, fährt auf Platz 7 und sichert sich damit das WM-Ticket. Damit sind nun fünf Schweizer in den Top 10 klassiert.
Die beiden Töchter haben Papa Feuz angefeuert. Und nun verteilen sie im Zielraum selbstgebastelte Herzchen. Beschenkt wird unter anderem Marco Odermatt.
Der Deutsche leistet sich mehrere Fehler und muss mit dem letzten Platz Vorlieb nehmen.

Auf den Super-G hat der Italiener wegen Rückenschmerzen verzichtet. Ein weiser Entscheid! Aber mit Verlaub: Vor dem Brüggli-S erinnert mich der Italiener an meine vierjährige Tochter: Mehrere Meter fährt er im Stemmbogen. Der Skilehrer sagt dazu: Mach Pizza. Passt ja auch zu Italien. Wie auch immer: Marsaglias Fahrt ist alles in allem hervorragend. Er verdrängt Stefan Rogentin von Platz 8.
Der 201 Zentimeter grosse Amerikaner ist im Ziel derart erschöpft, dass er kaum mehr bremsen mag und in die Abschrankung drischt. Zwischenrang 14 wird die Schmerzen kaum lindern.
Es ist fast wie immer in diesen Wochen: Die Schweizer glänzen als Team. Odermatt ist Zweiter; Feuz, Hintermann und Rogentin folgen auf den Rängen 5, 6 und 8.
Der Bündner ist leidenschaftlicher Jäger, und immer mehr jagt er auch die Schnellsten in den Speed-Disziplinen. Nach Platz 2 im Super-G, seinem ersten Podestplatz im Weltcup, hält er auch im Abfahrtsklassiker gut mit. Nach ganz vorne reicht es dieses Mal nicht, aber Rogentin wird Achter.
Der Südtiroler hat hier einst gewonnen. Nun backt er sehr viel kleinere Brötchen. Platz 14 für den einstigen Playboy im Skizirkus.
Der Schweizer sagt im SRF-Interview: «Ich kann mir nicht viel vorwerfen, mit einem Top-10-Rang wäre ich zufrieden. Aber das Brüggli regt mich langsam aber sicher schon auf. Da bin ich wieder ein wenig weggerutscht.»
Es ist beeindruckend, wie Aleksander Kilde in Wengen auftritt. Sieg im Super-G, Führung und wohl wieder Sieg in der Abfahrt. Vor dem Start wurde er gefragt, ob die Schweizer wohl beleidigt seien, weil er jeweils die Party zerstöre. Kilde sagte: «Ich befürchte schon…»
Dem Kanadier gehört die Zukunft, da sind sich viele Experten einig. Heute jedoch fährt er der Konkurrenz hinterher (Rang 13). Seine Tante Judy übrigens machte es im Oberland einst besser: 1973 fuhr sie im Slalom von Grindelwald auf Platz 3.
Der Italiener hat 17 Abfahrten gewonnen. Von Siegen ist er in diesem Winter weiter weg als Österreich von der Ski-Übermacht Schweiz. Und doch scheint es bei Paris aufwärts zu gehen. Trotz einigen Fehlern fährt er hinter den Schweizern Feuz und Hintermann auf Platz 7.
Ach ja, da fährt ja noch ein Österreicher: Otmar Striedinger verliert über zwei Sekunden und ist Neunter.
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