Kanton stellt Jurist für Tierschutz an
Nach dem Aus für den Zürcher Tieranwalt liegen sich die Tierschützer in den Haaren. Der Kanton will jetzt eine neue Stelle schaffen, der bisherige Tieranwalt komme dafür aber nicht infrage.

Durch das Lager der Tierschützer zieht sich ein tiefer Graben. Jörg Röthlisberger, Präsident der Stiftung für das Tier im Recht mit Sitz in Zürich, bezeichnet den Schweizer Tierschutz (STS) als «Totengräber» des Zürcher Tieranwalts – also jenes Amtes, das die Zürcher 1991 an der Urne mit 83 Prozent Ja-Stimmen eingeführt hatten. Röthlisberger wirft dem STS Passivität und mangelnde Weitsicht vor. Bereits die Lancierung der eidgenössischen Tierschutzanwalt-Initiative sei umstritten gewesen. Im Vorfeld der Abstimmung vom 7.?März habe der STS keine Kampagne geführt – und so das Feld den Gegnern überlassen. Es kam laut Röthlisberger zu «Attacken unflätigster Art» auf den Zürcher Tieranwalt Antoine F. Goetschel. Dieser war im Februar unter Beschuss geraten, weil sich, auf sein Wirken hin, ein Fischer vor dem Horgner Bezirksgericht wegen des Fangs eines kapitalen Hechts aus dem Zürichsee verantworten musste.