Kantone sparen 381 Millionen bei der Bildung
Erstmals sind Zahlen bekannt, wie viel in den letzten Jahren bei der Bildung gespart worden ist. Der Lehrerverband Schweiz warnt vor dieser Entwicklung.

Wie die TV-Sendung «10vor10» heute Abend berichtete, liegen Zahlen vor, wie der Sparkurs gesamtschweizerisch die Bildung beeinträchtigt. Der schweizerische Lehrerverband spricht von Einsparungen in der Höhe von 381 Millionen Franken. Dabei haben 17 Deutschschweizer Kantone Sparprogramme für die Schule erlassen. Seit 2013 haben die besagten Kantone 250 Millionen Franken bei der Bildung gespart, in den nächsten Jahren werden Kürzungen von weiteren 131 Millionen Franken umgesetzt.
Am häufigsten sparen die Kantone bei den Lehrerlöhnen und Pensionskassen, beim Unterrichtsangebot und bei den Klassengrössen. «Bei solchen Zahlen ist klar, dass die Qualität der Bildung sinkt. Ohne Leistungsabbau kann man nicht so viele Millionen einsparen», sagt Beat Zemp, Präsident des Lehrerverbands Schweiz.
Das Beispiel aus dem Aargau
Weniger dramatisch sieht der Präsidenten der Schweizerischen Erziehungsdirektoren-Konferenz die Situation: «Ich bin überzeugt, dass die Qualität der Schweizer Schulen heute noch garantiert werden kann», erklärt Christoph Eymann. Aber auch er rät den Kantonen, bei Sparmassnahmen zu Lasten der Bildung vorsichtig zu sein.
Ein Beispiel zeigt die Auswirkungen der Sparpolitik: Die Gemeinde Waltenschwil im Kanton Aargau zum Beispiel hat die Einschulungsklasse, in der Kinder mit Startschwierigkeiten die erste Klasse während zwei Jahren absolvieren konnten, geschlossen. Die Lehrerin der Einschulungsklasse kann sich ab heute nur noch in drei Lektionen statt wie vorher in 21 um die Schülerinnen und Schüler kümmern. «Ich kann den Kindern nicht mehr die Betreuung geben, die sie brauchen. Das wird sich im Laufe ihrer Schulkarriere rächen», klagt Lehrerin Annamarie Meier gegenüber der SRF-Sendung «10vor10».
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