Katholiken verwüsten die Strassen Belfasts
Der nordirische Feiertag «Der Zwölfte» ist von Ausschreitungen überschattet worden. Katholiken und Polizisten lieferten sich in Belfast Strassenschlachten. Dabei wurden mindestens 22 Beamte verletzt.

Zum Auftakt des von nordirischen Protestanten begangenen Feiertags «Der Zwölfte» sind in Belfast bei Strassenschlachten 22 Polizisten verletzt worden. Hunderte militante Katholiken lieferten sich in der Nacht auf Dienstag entlang der sogenannten Friedenslinie Auseinandersetzungen mit Beamten, die durch ihre Präsenz den katholischen Westen Belfasts schützen sollen.
Dabei warfen die Randalierer mit Molotowcocktails und versuchten, einen Bus in eine Polizeistellung zu lenken. Die Polizei setzte nach eigenen Angaben Gummigeschosse und Wasserwerfer ein.In einem Fall sei ein Bus gekapert und versucht worden, ihn in eine Polizeiabsperrung zu steuern. Gewalttätige hätten zudem Brandsätze, Steine und Flaschen geworfen, auch Schüsse seien zu hören gewesen.
Gewalt neu entfacht
Die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen katholischen Nationalisten, die für eine Wiedervereinigung des britischen Nordirlands mit der Republik Irland eintreten, und protestantischen Loyalisten war in den vergangenen Wochen wieder neu aufgeflammt.
Die Feierlichkeiten der Protestanten zum Gedenken an die Schlacht von Boyne am 12. Juli 1690 hat seit Jahrzehnten Gewalt und Zerstörung ausgelöst - auch deswegen, weil Mitglieder des Oranier- Ordens bei ihren Paraden durch katholische Viertel ziehen.
1690 hatte Wilhelm von Oranien den katholischen König Jakob II. vernichtend geschlagen und dem Protestantismus zum Sieg verholfen. Zum Gedanken an Wilhelm wurde der Oranier-Orden gegründet, der jährlich einen Parademarsch in Erinnerung des Sieges abhält. Der Orden ist umstritten. Kritiker halten ihn für radikal.
An. Militante Katholiken stiessen gestern entlang der sogenannten Friedenslinie mit der Polizei zusammen, die mit ihrer Präsenz den katholischen Westen Belfasts schützen will.
SDA/wid
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