Keine Notausgänge, keine Feuermelder
Nach dem Disco-Brand in Brasilien, bei dem 230 zumeist junge Menschen starben, werden die ersten Toten beigesetzt. Die Vorwürfe gegen die Club-Betreiber wegen mangelnder Sicherheit erhärten sich.
Nach der Brandkatastrophe in einer Diskothek in Brasilien hat die Polizei vier Männer festgenommen. Es handele sich dabei um die beiden Besitzer des Nachtclubs «Kiss» in Santa Maria sowie zwei Mitglieder der Band, deren Feuerwerkskörper bei ihrer Bühnenshow offenbar den Brand ausgelöst hatten, hiess es am Montag. Bei dem Feuer waren in der Nacht zum Sonntag mehr als 230 Menschen ums Leben gekommen.
Der Klub hatte, entgegen der Vorschriften, offenbar keinen Notausgang, es gab keinen Feuermelder und keine Sprinkleranlage. Die Katastrophe liess Zweifel hochkommen, ob Brasilien den Sicherheitsanforderungen, die die Austragung der Fussball-Weltmeisterschaft 2014 und der Olympischen Spiele 2016 mit sich bringt, gewachsen ist.
Verletzte in schlechtem Zustand
Am Montag wurden die ersten Opfer in Santa Maria, einer Stadt in Südbrasilien, beigesetzt. Es handelte es sich überwiegend um junge Leute. Die meisten verbrannten nicht, sondern erstickten. Dutzende wurden schwer verletzt und befanden sich nach offiziellen Angaben in sehr schlechtem Zustand.
Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff hatte noch am Sonntag eine dreitägige Staatstrauer angeordnet und den Angehörigen ihre Unterstützung zugesichert.
Trauermarsch zum Gedenken an die Opfer
Tausende Menschen haben am Montagabend mit einem Trauermarsch an die mehr als 230 Opfer der Brandkatastrophe vom Wochenende gedacht. Die meisten Menschen waren weiss gekleidet und trugen Bilder der Verstorbenen bei sich. Während des Marsches spielten Studenten auf Violinen. Etwa alle zwei Minuten stoppte der Zug für Applaus zum Gedenken an die Opfer.
Nach unterschiedlichen Angaben nahmen 15'000 bis 30'000 Menschen an der Aktion teil. Nach der Tragödie in der Diskothek «Kiss» liegen noch über 100 Menschen in Spitälern, 75 von ihnen sind nach Behördenangaben in einem kritischen Zustand.
dapd/fko
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