Keller-Sutter-Wahl ist ein Rückschlag für die Europafreunde
Die neue FDP-Bundesrätin desavouiert ihren Parteikollegen Ignazio Cassis. Ein rascher Deal mit der EU wird unmöglich. Was ist geschehen?

Nach der historischen Wahl zweier Frauen in die Landesregierung zeichnet sich in Bern eine europapolitische Zeitenwende ab. Seit Monaten ringt der Bundesrat um seine Haltung beim Lohnschutz. Die EU hat eine Aufweichung der flankierenden Massnahmen zur Conditio sine qua non für den Abschluss des Rahmenabkommens gemacht. Anders als ihr Vorgänger Johann Schneider-Ammann schliesst Neo-Bundesrätin Karin Keller-Sutter (FDP) aber jegliche Anpassungen des Schweizer Lohnschutzes aus. Damit ist der Weg zu einem raschen Deal mit der EU endgültig verbaut – unabhängig davon, wie sich die zurückhaltendere Viola Amherd (CVP) in dieser Frage positionieren wird.