Kenia findet schwarzes Gold
In der Provinz Turkana wurde in 1000 Metern Tiefe die erste Ölquelle des Landes entdeckt. Der Fund wird als Durchbruch gefeiert. Doch hat man auch den Nachbarn Uganda vor Augen, dem das Öl kein Glück brachte.

Kenia hat eigene Ölvorkommen: Wie Präsident Mwai Kibaki heute bestätigte, ist am Wochenende in der nordwestlichen Provinz Turkana zum ersten Mal in der Geschichte des Landes ein Rohölvorkommen entdeckt worden. Kibaki bezeichnete den Fund als «grossen Durchbruch», wies jedoch auch darauf hin, dass die kommerzielle Verwertbarkeit des Öls noch nicht bestätigt sei. Das mit der Erforschung der Region betraute britische Unternehmen Tullow Oil sieht das ostafrikanische Land am Beginn einer langen Entwicklung.
Nach Angaben von Tullow Oil befindet sich die Ölquelle in der nordwestkenianischen Provinz Turkana in rund 1000 Metern Tiefe. Das Öl sei sehr hell und von wachsartiger Konsistenz, ähnele damit stark einem kürzlich im benachbarten Uganda gemachten Fund. Helles Rohöl ist von geringer Dichte und daher auch bei Raumtemperatur fliessfähig. Bis Mai will Tullow Oil bis in eine Tiefe von 2700 Metern vordringen.
«Das ist das erste Mal, dass Kenia eine solche Entdeckung gemacht hat, und das ist eine sehr gute Nachricht für unser Land», sagte Präsident Kibaki. Jedoch habe das Land noch eine «lange Reise», vor sich, um tatsächlich zum Ölexporteur zu werden.
Negativbeispiel Uganda
Auch Tullow-Oil-Sprecher George Cazenove betonte, dass sich Kenia am «Beginn eines langen Prozesses» befinde. Er verwies auf das Nachbarland Uganda, wo man bereits im Jahr 2006 auf Öl gestossen sei. Das Land sei jedoch bis heute nicht in die Produktionsphase eingetreten und werde auch bis 2016 nicht mit voller Geschwindigkeit produzieren können, sagte der Sprecher.
Kenias Energieminister Kiraitu Murungi sagte in der kenianischen Zeitung «Daily Nation», Tullow Oil habe ihm berichtet, dass die kenianischen Ölvorkommen grösser sein könnten als diejenigen Ugandas. Cazenove wollte sich dazu nicht direkt äussern, bestätigte aber, dass die Potenziale beider Länder ähnlich gross seien.
Tullow Oil hatte im vergangenen Jahr mit der Erschliessung in Kenia begonnen. Der Leiter des Programms bezeichnete den Fund als «exzellenten Start» in die weiteren Erkundungen. Das Unternehmen hält 50 Prozent der Anteile an ähnlich Erfolg versprechenden Bohrplätzen in Kenia und Äthiopien auf einer Gesamtfläche von mehr als 100.000 Quadratkilometern.
dapd/kle
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