Kiews Pakt mit den Oligarchen
Die reichsten Ukrainer sollen der neuen Führung in Kiew mit ihrem Geld und ihrem Einfluss die Loyalität im Osten des Landes sichern. Die Bevölkerung reagiert mit Misstrauen.
Nach dem faktischen Verlust der Krim setzt die neue Führung in Kiew alles daran, die ebenfalls russisch orientierte Ostukraine unter Kontrolle zu halten. Und dafür hat sie die Reichsten des Landes zu Hilfe gerufen: Im wirtschaftlich zentralen Dnjepropetrowsk ist der mit 5 Milliarden Dollar zweitreichste Mann des Landes, Igor Kolomoiski, zum neuen Gouverneur ernannt worden. Im politisch schwierigen Donezk, Heimatregion von Expräsident Wiktor Janukowitsch, übernimmt der Stahlmagnat Sergei Taruta die Geschäfte. Für die wirtschaftlich ebenfalls wichtige Region Charkiw ist Alexander Jaroslawski im Gespräch, mit 1,4 Milliarden Dollar die Nummer 16 auf der Hitliste der ukrainischen Oligarchen. Selbst ein Mann für die Krim ist schon gefunden: Dort soll der Russe Wadim Nowinski (2,6 Milliarden) für Loyalität sorgen. Bis auf weiteres dürfte er allerdings nichts zu sagen haben.