Kim will Atomwaffen nur bei Bedrohung einsetzen
Ohne Angriff seiner Feinde werde Nordkorea nicht zur Atomwaffe greifen, versichert Machthaber Kim. Auf dem Parteikongress richtet er ein Angebot an seine Rivalen.
Nordkorea wird nach Angaben seines Machthabers Kim Jong-un keine seiner Atombomben gebrauchen, solange es nicht von seinen Feinden mit ähnlichen Waffen angegriffen wird. Gleichzeitig versprach der junge Staatschef während einer Rede auf dem Kongress seiner Regierungspartei in Pyongyang, dazu bereit zu sein, die Beziehungen zu «feindseligen» Nationen zu verbessern, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete.
Kim forderte nach KCNA-Angaben mehr Gespräche mit Erzfeind Südkorea, um Missverständnisse und Misstrauen zwischen den beiden Koreas zu vermindern. Eine «fundamentale Verbesserung» der innerkoreanischen Beziehungen sei eine dringende Angelegenheit, sagte er. Die USA rief Kim demnach auf, sich aus Angelegenheiten zwischen Nord- und Südkorea herauszuhalten.
Fünfjahresplan startet
Nordkorea sei «ein verantwortungsvoller Atomstaat», sagte Kim. Seine Nation «wird ihre Pflichten für die Nichtverbreitung von Kernwaffen aufrichtig erfüllen und daran arbeiten, die Denuklearisierung der Welt zu realisieren». Pyongyang sei zur Verbesserung und Normalisierung der Beziehungen mit feindlichen Staaten bereit, wenn diese die Souveränität Nordkoreas respektierten und in einer freundlichen Weise auf das Land zugingen, sagte er.
Auf dem Parteikongress gab Kim auch einen in diesem Jahr startenden Fünfjahresplan bekannt, der die schwache nordkoreanische Wirtschaft entwickeln soll, wie KCNA berichtete. Als entscheidende Punkte identifizierte er demnach eine Verbesserung der Stromversorgung sowie eine Steigerung der Produktion in der Landwirtschaft und Leichtindustrie.
Süden will atomare Abrüstung
Beobachter der Lage in Nordkorea sind im Vorfeld des Parteikongresses davon ausgegangen, dass Kim das erste Treffen dieser Art seit 36 Jahren dazu nutzen könnte, um Gespräche mit rivalisierenden Staaten vorzuschlagen. Es wurde erwartet, dass er den aus seiner Sicht grösseren Einfluss seines Landes als Atommacht ausnutzen möchte. Südkoreas Aussenministerium hatte vor dem Kongress im Nachbarland klargestellt, dass die oberste Priorität von zukünftigen Gesprächen mit Pyongyang die atomare Abrüstung des Nordens sein wird.
Nordkorea führte im Januar seinen vierten Atomtest aus, im Februar folgte ein Satellitenstart, der international als ein verbotener Test von Langstreckenraketentechnologie angesehen wurde. Die Folgen der nordkoreanischen Manöver waren weltweite Verurteilung und schärfere Sanktionen der Vereinten Nationen.
sda/AP/afo
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