Kino am Wasser
Frauen kämpfen für ihr Stimmrecht, ein Pilot transportiert Kokain, und eine Politikerin lädt zu einer Party: Das sind unsere Open-Air-Filme der Woche.

Suffragette
Im London von 1912 entwickelt sich eine Wäscherin (Carey Mulligan) zur Anhängerin der von Emmeline Pankhurst (Meryl Streep) angeführten Suffragetten, die sich für das Frauenstimmrecht engagieren. Als die Bewegung immer militanter wird, steht die junge Mutter vor dem Dilemma, dass der Kampf für die Verbesserung ihres Loses sie Arbeit und Familie kosten könnte. Abi Morgans tadellos lehrreiches Drehbuch verdeutlicht anschaulich die Verbindung von weiblicher Benachteiligung in allen Lebensbereichen (Arbeit, Familie, Recht) und fehlendem Wahlrecht. Darüber läuft die Hauptfigur Gefahr, als plattes Demonstrationsobjekt zu fungieren. Glücklicherweise kann Carey Mulligan ihrer Aktivistin genug Leben einhauchen, um unser Mitgefühl zu mobilisieren. (jum)
Do 26.7., 21.30 Uhr Film am See, Rote Fabrik
Barry Seal – Only in America
Im Kalten Krieg heuert ein CIA-Mann den gelangweilten Linienpiloten Barry Seal (Tom Cruise) an, Spionageflüge über Kommunistennester zu fliegen. Aber dann schmuggelt Seal ausserdem Kokain für Pablo Escobar (Mauricio Mejía) durch die Gegend. Und bald hat er zudem Contras an Bord, die in Nicaragua auf sozialistische Sandinisten schiessen sollen. Es ist ein weltpolitisches Logistiktheater, das sich tatsächlich zugetragen hat. Doug Liman («The Bourne Identity») hat Barry Seals Husarenstück mit Slapstick-Einlagen und Vintage-Filter zur Farce hochgejazzt. Als Karikatur zwischen dem «Wolf of Wall Street» und dem «Lord of War» wächst einem Barry Seal nicht gerade ans Herz, aber man ist unterhalten. (ase)
Fr 27.7., 21.15 Uhr Allianz Cinema, Zürichhorn
The Party
Eine englische Gesundheitspolitikerin (Kristin Scott Thomas) ist Ministerin geworden im Schattenkabinett der Opposition und lädt zur kleinen Feier. Alle Gäste aber tragen ihre existenziellen Päcklein: Beziehungsgeheimnisse, Seinszweifel, Frustration, Rachsucht, manchmal alles zusammen; und so kommts nun quasi zu lebenschemischen Überreaktionen. Also Wirklichkeit, wie sie liebt und lügt. Es ist eine hübsche Auslegeordnung möglicher menschlicher Maskenspiele. Andererseits, mehr als ein Drama aus psychologischem Requisitenmaterial ist es dann doch nicht: Sichtbar gebaut, hörbar zugefeilt, kühl ziseliert, und der Realismus scheint nur von des Lebens goldenem Zierbäumchen zu stammen. (csr)
So 29.7., 21.30 Uhr Filmfluss, Badi Unterer Letten
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