Kluge Handys brauchen Schutz
Smartphones sind universelle Minicomputer. Mit jeder neuen Funktion lernen Mobiltelefone aber nicht nur neue Tricks, sondern werden auch für Kriminelle interessanter.

Moderne Handys bieten als «kluge Telefone» (Smartphones) von E-Mail über Adressverwaltung bis Geldtransfer viele Funktionen und Daten. Wenn Smartphones aber im Internet surfen, sind sie Hacker und Viren ausgesetzt und benötigen entsprechenden Schutz.
Smartphones sind heute universelle Minicomputer. Egal ob sie von Apple oder Nokia stammen oder der Android-Familie angehören; sie lassen sich vom Besitzer einfach mit Tausenden Programmen aus dem Internet erweitern. Mit jeder neuen Funktion lernen Mobiltelefone aber nicht nur neue Tricks, sondern werden auch für Kriminelle interessanter.
Dass ein Hacker-Angriff auf dem Handy teuer werden kann, zeigt beispielsweise das neue Programm (App) «Postfinance». Damit können iPhone-Besitzer direkt auf ihr Postscheckkonto zugreifen und mit wenigen Fingertippern Geld auf ein anderes Konto überweisen. Wenn also ein Hacker mit einem Schadprogramm, einem sogenannten Trojaner, die Kontrolle über das Telefon erhält, kann er viel Unheil anrichten.
Teure SMS verschickt
Handys waren bereits in der Vergangenheit Ziel organisierter Kriminalität. Für Schlagzeilen sorgte beispielsweise ein SMS- Trojaner auf Androide-Handys, der insbesondere in Russland grassierte.
Beim Besuch einer Internetseite mit erotischen Inhalten wurden die Handybesitzer aufgefordert, ein Videoabspielprogramm auf dem Telefon zu installieren. Das Programm verschickt dann aber unbemerkt kostenpflichte SMS, welche am Monatsende mit je 6 Dollar auf der Handy-Rechnung erschienen.
PDF verseucht iPhones
Noch gefährlicher war eine Sicherheitslücke auf iPhones, die erst vor wenigen Wochen gestopft wurde. Sobald eine präparierte PDF-Datei auf dem Handy angezeigt wurde, konnte ein Schädling beliebige Änderungen am Telefon vornehmen und beliebige Software installieren.
Glücklicherweise verwendeten «gute Hacker» die Lücke nur dazu, das iPhone zu von bestimmten Sperren zu «befreien». Die auf der Sicherheitslücke basierende Internetseite www.jailbreakme.com verändert das iPhone so, dass man danach auch von Apple nicht bewilligte Programme auf dem Telefon installieren kann.
Kriminelle könnten mit der Lücke aber grossen Schaden anrichten, weshalb iPhone-Besitzer ihr Telefon baldmöglichst mit dem aktualisierten Betriebssystem versehen sollten, das die Sicherheitslücke schliesst.
Für Eifersüchtige und Spione
Wer sein Handy aus den Händen gibt, sollte darauf achten, dass nicht Dritte ein Spionageprogramm auf dem Gerät installieren. Solche für alle Mobiltelefontypen erhältlichen Schnüffelprogramme sind für wenige Franken zu haben, denn nur ihr Einsatz ist kriminell.
Die Programme verschicken Telefonprotokolle und Kopien verschickter SMS unbemerkt an einen Dritten. Schlimmstenfalls verwandeln sie das Telefon mittels aus der Ferne eingeschaltetem Mikrofon zur Wanze und überwachen die Bewegungen des Besitzers per GPS-Daten.
Vorsicht walten lassen
Je nach Informationen, die sich auf dem Handy befinden, sollte man also im Umgang mit Programmen, Internet-Seiten und Gerät die übliche Vorsicht walten lassen und im Extremfall das Smartphone wie seinen Augapfel hüten.
Ferner empfiehlt es sich, die vorhandenen Schutzfunktionen auch zu nutzen, beziehungsweise zu aktivieren. So lassen sich alle Smartphones mit Einschalt-, Tastatur- und SIM-Sperre auf verschiedenen Ebenen vor unberechtigter Bedienung durch Dritte schützten. Das häufige Eintippen der Entsperrcodes nervt zwar anfänglich - aber an das Abschliessen der Haustüre hat man sich ja auch gewöhnt.
Diebstahlsoftware für das Handy
Wer nicht jedes Spass-Programm unbedacht installiert, nicht risikofreudig an ungesicherten WLAN-Hotspots surft und mittels Kosten und Datenkontrolle prüft, was sein Handy macht, macht es Kriminellen schwer. Anti-Virenprogramme und Programme für die Datenverschlüsselung versprechen zusätzliche Sicherheit.
Letztlich sollte sich der Besitzer auch überlegen, was passiert, wenn sein Handy gestohlen wird. Hat man mit einer Anti- Diebstahlsoftware vorgesorgt, lässt sich das Handy lokalisieren oder die Daten darauf aus der Ferne löschen. Radikal sind Lösungen, die beim Einlegen einer neuen SIM-Karte oder nach mehrmaliger falscher Passworteingabe den kompletten Handy-Speicher löschen.
SDA/rek
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