Lesende fragen Peter SchneiderKönnen Männer Feministen sein?
Die Antwort auf eine Frage zur Haltung in Gleichstellungsfragen.

Die Überwindung des Patriarchats ist wohl gerade in Zeiten des Ukraine-Krieges Gebot der Stunde. Keine Frage, dass dabei der Feminismus von zentraler Bedeutung ist. Wenn sich aber in diesem Zusammenhang «fortschrittliche» Männer als Feministen bezeichnen, finde ich das einfach nur peinlich und anmassend. Männer sollten primär auf Privilegien verzichten, den Frauen den Weg freimachen und im Übrigen die Klappe halten, statt sich als die besseren Frauen zu gebärden. Wie sehen Sie das? U.Z.
Etwas weniger zackig und grundsätzlich als Sie. Erstens: Warum sollten sich Männer nicht als Feministen bezeichnen, wenn sie damit nicht peinliche Anschleimerei betreiben («Wissen Sie, junge Frau, ich war schon Feminist, da haben Sie noch nicht einmal menstruiert»), sondern lediglich zum Ausdruck bringen, dass sie feministische Anliegen teilen und entsprechende politische Forderungen unterstützen?