Kokoschkas gemalte Traumata
Eine umfassende Schau feiert Oskar Kokoschka als einen der grössten Expressionisten des 20. Jahrhunderts im Kunsthaus Zürich.

94 Jahre. So lang lebte Oskar Kokoschka. Und es war ein Leben, das nicht nur sackstarke Kunst hervorbrachte, sondern in dessen Verlauf der Künstler auch im Ersten Weltkrieg kämpfte, einen Kopfschuss überlebte, Gustav Mahlers Witwe ein Kind machte (das sie abtrieb), von den Nazis verleumdet wurde, in einem Luftschutzkeller heiratete, in den 50ern und 60ern an der Documenta I, II und III teilnahm – und schliesslich in seiner letzten Wahlheimat Montreux starb, 1980, kurz bevor Santana erstmals am dortigen Jazzfestival spielte. Postum wurden nicht nur ein Platz und fünf Strassen nach dem Österreicher benannt, sondern auch ein Asteroid.

Was für ein Ritt! Traumata und Zeitgeist flossen in Kokoschkas Malerei gleichermassen ein – die immer figurativ blieb, auch dann, als plötzlich alles auf abstrakt machte. Und die – und das ist wohl das ultimative Gütesiegel – bis heute irritiert, manchmal provoziert und die oft mit einer Prise bissigem Humor gewürzt ist. Gemälde wie hingeknallte Statements. Das Kunsthaus zeigt nun 100 davon sowie ebenso viele Zeichnungen, Druckgrafiken und Fotos; darunter auch solches, das noch nie in der Schweiz zu sehen war. Dazu kommen Talks, Filme und, gegen Ausstellungsende, die Buchvernissage einer neuen Biografie . . . Kurz: Kokoschkomania!
Kunsthaus Heimplatz 1 Ab Freitag Bis 10.3.2019 Führungen jeweils Mi 18 Uhr, Fr 15 Uhr, So 11 Uhr Eintritt 23 / 18 Frankenwww.kunsthaus.ch
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch