Kommt es für Hoeness wieder knüppeldick?
Der Präsident des FC Bayern, der wegen Steuerhinterziehung im Gefängnis sass, beklagt sich über das Urteil. Das bringt einen deutschen Justizminister in Rage.
Der 65-jährige Uli Hoeness war prominenter Gast bei einem Podiumsgespräch in Vaduz, wo er mit einer pointierten Aussage auch in den Medien für helle Empörung sorgte. Bei der Veranstaltung «Meet the President» beklagte er sich bitter über das Urteil. «Ich bin der einzige Deutsche, der Selbstanzeige gemacht hat und trotzdem im Gefängnis war. Ein Freispruch wäre völlig normal gewesen.» Wird ihm dieses Statement noch zum Verhängnis?
Denn das Wehklagen von Hoeness bringt einen deutschen Minister regelrecht in Rage. Und dabei handelt es sich um keinen Geringeren als den 48-jährigen Justizminister Nordrhein-Westfalens (NRW), Thomas Kutschaty. Dieser geht in «Bild» auf den ehemaligen deutschen Nationalspieler, Welt- und Europameister los: «Hoeness sollte vorsichtig sein. Denn er steht unter Bewährung.»
«Minister droht Hoeness mit Knast»
Wie das Millionenblatt weiter berichtet, endet die Bewährung von Hoeness erst im Februar 2019. Bis zu diesem Zeitpunkt müsse sich der Präsident des FC Bayern an bestimmte Auflagen halten – ansonsten könne die Staatsanwaltschaft eine erneute Haftstrafe anordnen. Deshalb wartet «Bild » mit der Schlagzeile auf: «Minister droht Honess mit Knast!»
Hoeness war 2014 wegen Steuerhinterziehung von rund 28 Millionen Euro zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden, wurde dann aber schon nach sieben Monaten Freigänger und schliesslich vorzeitig auf freien Fuss gesetzt. Wohl auch deshalb fährt der NRW-Justizminister in der «Bild» schweres Geschütz gegen Hoeness auf: «Offensichtlich haben 21 Monate in einem bayrischen Luxusknast mit Wochenendurlauben und Aufenthalten in der Schön-Klinik am Starnberger See nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. Im Steuerparadies Liechtenstein macht er sich über die ehrlichen Steuerzahler lustig.»
Kutschaty räumt auch ein, dass es für Hoeness durchaus wieder knüppeldick kommen könnte. «Bei solchen Äusserungen kann man schon den Widerruf der Bewährung prüfen.» Wie «Bild» weiter berichtet, wollte das bayerische Justizministerium zu den Aussagen von Hoeness bisher keine Stellung beziehen.
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