Kopf und Körper der deutschen Geisel gefunden
Vor einer Woche wurde der Mann von der radikalislamistischen Gruppe Abu Sayyaf enthauptet. Der Segler war im November verschleppt worden.
Philippinische Marinesoldaten haben die Leiche der ermordeten deutschen Geisel geborgen. Kopf und Körper des Mannes seien am späten Samstagabend nahe der Stadt Indanan in der Provinz Sulu entdeckt worden, teilte Kommandant Carlito Galvez Jr. mit. Die Behörden bereiten nun die Überführung der sterblichen Überreste nach Deutschland vor.
Nach der Enthauptung des Mannes am vergangenen Sonntag hatte sich der philippinische Präsident Rodrigo Duterte bei der Bundesrepublik und der Familie des Opfers entschuldigt. Zuvor war eine Rettungsaktion fehlgeschlagen, bei der 16 Mitglieder der Terrorgruppe getötet und rund zwei Dutzend Soldaten verletzt wurden. Der deutsche Segler war im November verschleppt worden.
Viele Entführungen
Berüchtigt ist Abu Sayyaf seit der Entführung von Touristen aus einem malaysischen Taucherparadies vor 16 Jahren. Darunter war die deutsche Familie Wallert, die erst nach wochenlangem Nervenkrieg im Dschungel freigelassen wurde.
Vor zwei Jahren hatte die Gruppe ein deutsches Seglerpaar verschleppt und nach sechs Monaten freigelassen. Nach Angaben der Extremisten wurde Lösegeld gezahlt. Weder die deutsche noch die philippinische Regierung haben das je bestätigt.
Im Frühjahr 2016 hatte Abu Sayyaf zwei Kanadier ermordet, weil nach ihren Angaben kein Lösegeld floss. Ein Norweger wurde dagegen im September nach einem Jahr Geiselhaft freigelassen. Ende 2014 kam ein Schweizer Vogelkundler frei, der 2012 in der gleichen Region von Abu Sayyaf entführt worden war.
Attacken auf hoher See
Im Oktober 2014 liess Abu Sayyaf zwei deutsche Segler nach einem halben Jahr in Geiselhaft frei. Die Islamisten erklärten, sie hätten umgerechnet mehr als fünf Millionen Dollar Lösegeld für das Paar erhalten.
Abu Sayyaf kämpft seit den 1990er-Jahren für die Errichtung eines islamischen Gottesstaates im Süden der Philippinen.
dapd/foa
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