Korruption: Fehlbarer Beamter nutzte im Seco Machtvakuum aus
Der Untersuchungsbericht zur Seco-Affäre bestätigt die Missstände und fördert Fehler der Führung zutage.

Gut ein halbes Jahr nach Aufdeckung der Korruptionsaffäre im Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) präsentierte gestern Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann die Administrativuntersuchung dazu. Inhaltlich bestätigt sie die Verfehlungen in der Abteilung Arbeitsmarkt und Arbeitslosenversicherung, über die «Tages-Anzeiger» und «Bund» bereits ausführlich berichtet haben. Schneider-Ammann, der die Untersuchung Ende Januar in Auftrag gegeben hatte, räumte vor den Medien ein: «Die moralische Verantwortung trägt die gesamte Hierarchie. Ich zähle mich mit dazu.» Die Verfehlungen des ehemaligen IT-Ressortleiters seien «inakzeptabel» und die Erkenntnisse im Nachhinein «ernüchternd».