Krebsmedikamente treiben Roches Wachstum an
Der Basler Pharmakonzern Roche legte im ersten Halbjahr 2013 deutlich zu. Wegen eines Tauchers im Vorjahr wuchs der Gewinn mit 40 Prozent zehnmal mehr als der Umsatz.
Roche erfreute sich im ersten Halbjahr 2013 bester Gesundheit. Der Konzernumsatz stieg um 4 Prozent auf 23,3 Milliarden Franken. Der Reingewinn nahm gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 40 Prozent auf 6 Milliarden Franken zu. Die Konzernleitung sieht sich für das Gesamtjahr auf Kurs.
Konzernchef Severin Schwan sprach vor den Medien von einem «starken operativen Ergebnis». Der Basler Pharmakonzern habe eine starke Verkaufsentwicklung verzeichnet und die Profitabilität gesteigert.
Der starke Gewinnzuwachs hat allerdings wesentlich mit einem Basiseffekt zu tun: Im vergangenen Jahr war das Ergebnis durch die Schliessungskosten am Forschungsstandort Nutley in den USA belastet worden, was sich im laufenden Jahr nicht wiederholt. Doch auch wenn man diesen Effekt beiseite lässt, verdiente Roche 2013 mehr. Denn auch der Kernbetriebsgewinn, der einmalige Effekte ausklammert, stieg immer noch um 10 Prozent an und erreichte 9,5 Milliarden Franken.
Krebsmedikamente tragen Wachstum
Die operative Steigerung verdankt Roche wesentlich seinen wichtigsten Krebsmedikamenten. Die Nachfrage nach MabThera, Avastin und Herceptuin blieb unverändert hoch, und die Division Pharma, Hauptpfeiler des Konzerns, steigerte ihre Verkäufe um 6 Prozent auf 18,2 Milliarden Franken.
Den stärksten Zuwachs mit 12 Prozent verzeichnete dabei laut Schwan Avastin, dies besonders wegen der verstärkten Verwendung gegen Eierstockkrebs in Europa sowie gegen Dickdarm- und Enddarmkrebs in Europa und den USA. Gute Verkaufszuwächse hatten aber auch die erst vor kurzem eingeführten Krebsmedikamente Perjeta und Kadcyla.
Besonders gut entwickelte sich das Pharmageschäft in den USA und den sieben wichtigsten Schwellenmärkten, dies mit Verkaufszuwächsen von 10 respektive 11 Prozent und basierend auf den Krebsmedikamenten sowie dem Grippemittel Tamiflu. In Europa legte Pharma bei anhaltendem Preisdruck noch um 1 Prozent zu.
Weniger stark bei Diagnostika
Der Umsatz der Division Diagnostics nahm um 3 Prozent auf 5,1 Milliarden Franken zu. Getragen wurde das Ergebnis von deutlichen Zuwächsen im Geschäft mit klinischen Labors. Doch machte ein Umsatzrückgang im Bereich Diabetes Care wegen anhaltenden Drucks auf Rückerstattung und Preisen teils wieder einen Strich durch die Divisionsrechnung.
In seiner Pipeline hat Roche laut CEO Schwan derzeit 68 neuartige Pharma-Wirkstoffe und 55 Plattformen und Tests für die Diagnostik. Ein Stärkung in der Behandlung von Blutkrebs erwartet Roche unter anderem vom neuen Mittel GA101, für das die US-Gesundheitsbehörde FDA ein beschleunigtes Zulassungsverfahren zugesichert hat.
Ausblick bestätigt
Für das Gesamtjahr bestätigte Roche den bisherigen Ausblick: Die Gruppe rechnet für 2013 mit einem Verkaufszuwachs im Rahmen des Vorjahres und strebt ein Wachstum des Kerngewinns je Titel über dem Verkaufswachstum an. Zudem geht Roche weiterhin davon aus, die Dividende auch für das laufende Jahr zu erhöhen.
Das Ergebnis für das erste Halbjahr 2013 von Roche erfreute derweil die Anleger. Nach Ansicht von Analysten hat der Pharmakonzern ein solides Wachstum vorgelegt und profitabler gewirtschaftet als erwartet. Der Kurs der Roche-Aktie legte bis um 16 Uhr um 1,5 Prozent auf 236,90 Franken zu. Die Roche-Titel gehörten damit heute zu den wenigen im Leitindex SMI, die sich dem Negativtrend entziehen konnten.
SDA/rub
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