Kredite fliessen trotz EZB-Niedrigzinspolitik spärlich
Berlin Trotz der Niedrigzinspolitik der EZB fliessen Kredite an Firmen und Privathaushalte in der Euro-Zone nur spärlich.
Die Vergabe von Darlehen legte im Juli im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,1 Prozent zu, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag mitteilte. Die Daten dürften der EZB nach Einschätzung von Fachleuten weitere Argumente an die Hand geben, um den Leitzins zu senken und ein neues Bond-Ankaufprogramm für klamme Schuldenstaaten startklar zu machen. Die Vergabe von Krediten an Firmen zog im Juli zwar zum Vormonat um acht Milliarden Euro an. Doch damit konnte der Rückgang der beiden Vormonate im Gesamtumfang von 14 Milliarden Euro nicht annähernd aufgefangen werden. Analyst Guillaume Menuet von der Citigroup erwartet, dass die EZB mit einer weiteren Zinssenkung im September auf 0,5 von 0,75 Prozent die Kreditvergabe zu beleben versuchen wird. Doch die eigentlich schärfste Waffe der Notenbanker, der Leitzins, scheint im Kampf gegen die verschärfte Eurokrise an der Südflanke der Währungsunion ein stumpfes Schwert geworden zu sein. EZB-Direktor Jörg Asmussen beklagte, dass der niedrigere Leitzins «uneinheitlich oder zum Teil sogar überhaupt nicht in der Realwirtschaft ankommt». In den Ländern unter dem europäischen Rettungsschirm stiegen die Zinsen für Unternehmenskredite sogar seit Ende 2010 - trotz niedriger Leitzinsen.
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