Kriegsverbrecher bleiben in der Schweiz ungestraft
Wegen Völkermord gesucht, in der Schweiz untergetaucht: In über 50 gemeldeten Fällen gab es bis heute keine Anklage – trotz Spezialeinheit.

Der mutmassliche Völkerrechtsverbrecher Alieu Kosiah war Kommandant der Liberianischen Rebellengruppe ULIMO. Er wurde 2014 wegen des Verdachts auf Kriegsverbrechen verhaftet. Foto: Patrick Roberts (Getty)
Der ruandische Bauernsohn F. N. steigt schnell auf. 1992 wird er Bürgermeister, zwei Jahre später ruft er in seiner Gemeinde zum Völkermord auf. Der Mob hört auf seine Hassrede. Die genaue Opferzahl wird nie vollständig geklärt. N. taucht danach in der Schweiz unter, tritt sogar der freiwilligen Feuerwehr bei. Doch dank Zeugen fliegt er auf: 1999 verurteilt ihn ein Militärgericht zu 14 Jahren Gefängnis.