Krimi pur – 18. Schütze entscheidet Penaltyschiessen
Kloten führt bis zur 60. Minute 2:0 und muss dennoch in die Overtime. Die Lions siegen in Biel und zwischen Ambri und Davos fallen 12 Tore.
Vincent Praplan, an der letzten A-WM Topskorer des Schweizer Nationalteams, bescherte Klotens neuem Trainer Kevin Schläpfer einen gelungenen Einstand. Der Walliser realisierte beim 3:2 nach Penaltyschiessen von Kloten gegen Fribourg-Gottéron das Siegtor. Kloten gewann die Endausmarchung mit 2:1. Die Zürcher Unterländern hatten davor in den letzten 42 Sekunden der regulären Spielzeit eine 2:0-Führung noch aus der Hand ausgegeben.
Die Romands waren dabei zweimal mit sechs Feldspielern erfolgreich. Jim Slater nutzte die Passivität der Gastgeber zum Anschlusstor und fünf Sekunden vor Ablauf erzwang Matthias Rossi mit dem 2:2 noch die Verlängerung.
Verteidiger René Back sowie Romano Lemm hatten die Zürcher Unterländer im Mitteldrittel noch mit 2:0 in Führung gebracht. Das Zuspiel zum 2:0 gab Steve Kellenberger, der einst unter Schläpfer für den EHC Biel gestürmt hatte.
Ambri vom 0:3 zum 7:5
Torspektakel in der Leventina: Ambri-Piotta feiert nach einem frühen 0:3-Rückstand nach acht Minuten noch einen 7:5-Heimsieg gegen den HC Davos.
Für Ambri trafen fast ausschliesslich Spieler, die ansonsten weniger im Blickpunkt stehen. Das Siegtor zum 6:5 erzielte Verteidiger Igor Jelovac (50.). Für den Schlusspunkt sorgte in der letzten Minute Topskorer Matt D'Agostini mit einem Schuss ins leere Tor.
Ambri ist das erste Team in dieser Saison, das innerhalb der regulären Spielzeit aus einem Dreitore-Rückstand noch einen Sieg feierte. Für Ambri ist es zudem der erste Erfolg nach einem Dreitore-Rückstand seit dem 3. Oktober 2014 (5:4 n.V. gegen Lugano).
Zwei Mal Torhüter getauscht
Zum Spektakel trugen zwei Goalie-Wechsel bei Ambri und ein Tor zum Ende des Mitteldrittels bei. Benjamin Conz musste zunächst nach dem dritten Gegentor seinen Platz an Gauthier Descloux überlassen. Dieser musste sich aber in der 50. Minute wieder verletzt ersetzen lassen. Conz kehrte ins Tor zurück; 23 Sekunden später traf Jelovac zum Sieg für Ambri.
Doppeltorschütze Diego Kostner hatte für Ambri nach einem von Jeff Taffe gewonnen Bully in der letzten Sekunde des Mitteldrittels das 5:4 erzielt. Ambris Trainer Luca Cereda hatte für dieses Anspiel sechs Feldspieler aufs Eis geschickt. Die Tessiner beendeten mit dem Erfolg eine Negativ-Bilanz von vier Niederlagen in Folge gegen Davos.
Das 7:5 von Davos gegen Ambri ist zusammen mit einem Léman-Derby (8:4 von Lausanne gegen Servette) das torreichste Spiel der bisherigen Saison in der National League.
ZSC Lions machten bis zur Spielmitte alles klar
Die ZSC Lions kamen beim inferioren EHC Biel zu einem komfortablen 4:2-Sieg. Die erst im Schlussdrittel geforderten Zürcher profitierten von zahllosen Unzulänglichkeiten des Heimteams.
Biel kam in den ersten beiden Dritteln zu gerade mal drei Tormöglichkeiten und erleichterte überdies mit mehreren Eigenfehlern den Gästen den Weg zum Erfolg.
Chris Baltisberger, Roman Wick, Pius Suter und Fredrik Pettersson entschieden mit ihren Toren die Partie bereits bis zur 31. Minute. Pettersson verbuchte neben seinem zwölften Meisterschaftstor noch zwei Assists und war damit der Matchwinner der ZSC Lions. Erst im letzten Drittel erfolgte von Biel noch eine Reaktion mit 25:7 Torschüssen und zwei Treffern zur Verkürzung des Verdikts.
«Spieler überschätzen sich masslos»
Bei Biel ist die Lage nun vergleichbar prekär wie im Vorjahr, als man Kevin Schläpfer entlassen hatte. Aus den letzten elf Spielen holten die Bieler nur zwei Siege und insgesamt acht Punkte.
Gegenüber dem lokalen TV-Sender Hinweise TeleBielingue hatte Biels Headcoach Mike McNamara die Krise der Seeländer schon vor der jüngsten Schlappe nicht schöngeredet und betont: «Es gibt vier bis fünf Spieler im Team, die meine Anweisungen nicht befolgen.» Schliesslich setzte Biels Sportchef Martin Steinegger im «Bieler Tagblatt» noch einen drauf mit seinem Urteil, dass sich mehrere Bieler Spieler «masslos überschätzen» würden.
Lausanne - Bern: Saraults erster Fehlgriff
Yves Sarault, seit 17 Tagen in Lausanne Headcoach, griff erstmals als Trainer daneben. Sarault stellte Cristobal Huet ins Tor und musste ihn nach einem Drittel und vier Gegentoren auswechseln. Lausanne verlor daheim gegen Bern 2:4.
Zum ersten Mal holte Lausanne in seinem Stadion-Provisorium keinen Punkt. Und natürlich stand Saraults Goalie-Wahl im Zentrum aller Analysen. Mit Sandro Zurkirchen vor dem Kasten hatte der Lausanne Hockey Club zuletzt viermal in Folge und fünf der letzten sechs Partien gewonnen. Zurkirchen steigerte seine Fangquote von 88 Prozent (unter Dan Ratushny) auf über 95 Prozent (unter Sarault). Und Zurkirchen hielt auch nach seiner Einwechslung in der 21. Minute den Kasten rein und parierte 15 Schüsse.
Zuvor hatte der Schlittschuhclub Bern in Lausanne aber einen Blitzstart hingelegt. Vier Goals innerhalb von sieben Minuten erzielte Bern. Marc Kämpf brachte den Meister in Führung. Beim 2:0 wurde Cristobal Huet von Thomas Ruefenacht zwischen den Schonern erwischt. Die Goals zum 4:0 fielen innerhalb von 33 Sekunden jeweils nach abgefälschten Weitschüssen.
Tigers siegen wieder nach Zweitore-Rückstand
Die SCL Tigers gewinnen auch das zweite Saisonspiel gegen Servette in der Verlängerung. Am 22. September siegten die Tigers daheim 3:2 und feierten damals den ersten Saisonsieg. Mit dem 5:4 vom Freitagabend in Genf feierte der SCL nun bereits den achten Sieg.
Die Tigers verdienten sich den Sieg mit einer starken kämpferischen Leistung. Langnau ging früh in Führung, verspielte diese sogleich wieder und lag dann bis zur 35. Minute mit 2:4 hinten. Yannick-Lennart Albrecht und Ville Koistinen in Überzahl (2. Saisontor) realisierten bis zur 44. Minute den Ausgleich. In der Verlängerung stellte Alexej Dostoinow nach 43 Sekunden den Sieg sicher.
Zum zweiten Mal innerhalb von zehn Tagen drehte Langnau eine Partie nach einem Zweitorerückstand noch: Am 17. Oktober hatten die Tigers gegen die ZSC Lions mit drei Toren innerhalb von 40 Sekunden aus einem 0:2 ein 3:2 gemacht.
Tigers haben einen Lauf
Die Langnauer holten den vierten Sieg in Folge. Eine Serie von vier Siegen legten sie schon Ende Januar/Anfang Februar dieses Jahres hin. Auswärts gewannen die Tigers drei der letzten vier Spiele.
Auch die Servettiens blieben trotz der Niederlage zuversichtlich. Aus den letzten fünf Partien resultierte stets mindestens ein Punkt (drei Siege). Ausserdem konnten die Genfer nach der Rückkehr der Kanadier Nick Spaling und Nathan Gerbe endlich wieder einmal drei Ausländer aufstellen.
Kloten - Fribourg-Gottéron 3:2 (0:0, 2:0, 0:2, 0:0) n.P.
5324 Zuschauer. - SR Vinnerborg/Andersson (SWE), Obwegeser/Wüst.
Tore: 22. Back (Bieber) 1:0. 27. Lemm (Kellenberger) 2:0. 60. (59:18) Slater (Cervenka) 2:1 (Gottéron ohne Torhüter). 60. (59:55) Rossi (Rathgeb) 2:2 (Gottéron ohne Torhüter).
Penaltyschiessen: Santala -, Birner -; Praplan -, Mottet -; Salinen 1:0, Cervenka -; Hollenstein -, Bykow 1:1; Bieber -, Holos -; Bykow -, Salinen -; Cervenka -, Santala -; Rathgeb -, Hollenstein -; Birner -, Praplan 2:1.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Kloten, 3mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron.
PostFinance-Topskorer:Hollenstein; Birner.
Kloten: Boltshauser; Stoop, von Gunten; Weber, Back; Egli, Andersen; Harlacher; Praplan, Santala, Hollenstein; Grassi, Trachsler, Bieber; Leone, Schlagenhauf, Salinen; Obrist, Kellenberger, Lemm; Bader.
Fribourg-Gottéron: Waeber; Holos, Schilt; Kienzle, Stalder; Rathgeb, Leeger; Glauser; Meunier, Slater, Schmutz; Rossi, Cervenka, Birner; Fritsche, Rivera, Vauclair; Marchon, Bykow, Mottet; Neuenschwander.
Bemerkungen: Kloten ohne Bäckman, Ramholt (beide verletzt), Gottéron ohne Brust, Sprunger und Chavaillaz (alle verletzt). - 51. Lemm verletzt ausgeschieden. - 58. Timeout Gottéron, von 58:14 bis 59:18 und von 59:27 bis 59:55 ohne Torhüter. - 59:45 Timeout Kloten. - 65. (64:20) Pfostenschuss Praplan.
Ambri-Piotta - Davos 7:5 (3:3, 2:1, 2:1)
4571 Zuschauer. - SR Massy/Müller, Castelli/Küng.
Tore: 1. (0:50) Jörg (Ambühl) 0:1. 6. Simion (Corvi, Little) 0:2. 8. Little 0:3. 9. Kostner (Trisconi) 1:3. 15. Goi (Mazzolini) 2:3. 20. (19:31) Zgraggen (Berthon) 3:3. 21. (20:10) Trisconi (Bianchi) 4:3. 28. Ambühl 4:4. 40. (39:59) Kostner (Taffe) 5:4. 45. Eggenberger (Egli) 5:5. 50. Jelovac (Emmerton) 6:5. 60. (59:37) D'Agostini (Taffe) 7:5 (ins leere Tor).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 4mal 2 Minuten Davos.
PostFinance-Topskorer: D'Agostini; Ambühl.
Ambri-Piotta: Conz (8. Descloux/50. Conz); Plastino, Zgraggen; Fora, Gautschi; Ngoy, Jelovac; Collenberg; D'Agostini, Emmerton, Zwerger; Müller, Taffe, Berthon; Lhotak, Goi, Lauper; Trisconi, Kostner, Bianchi; Mazzolini.
Davos: Senn; Du Bois, Paschoud; Jung, Grossniklaus; Nygren, Aeschlimann; Schneeberger; Simion, Corvi, Little; Marc Wieser, Ambühl, Jörg; Sciaroni, Walser, Dino Wieser; Kessler, Egli, Eggenberger, Kousal.
Bemerkungen: Ambri ohne Pinana, Stucki und Hrabec (alle verletzt), Monnet und Guggisberg (beide überzählig), Davos ohne Lindgren und Heldner (beide verletzt). - Timeouts: 6. Ambri, 24. Davos. - Pfosten: 25. Jelovac. - Ambri von 39:58 bis 40:00 ohne Torhüter. - Davos von 59:12 bis 59:37 ohne Torhüter.
Biel - ZSC Lions 2:4 (0:2, 0:2, 2:0)
4886 Zuschauer. - SR Lemelin (CAN)/Stricker, Fluri/Kovacs.
Tore: 7. Chris Baltisberger (Pettersson) 0:1. 16. Wick 0:2. 25. Suter (Pettersson) 0:3. 31. Pettersson (Pestoni/Ausschluss Maurer) 0:4. 52. Neuenschwander (Forster/Ausschluss Micflikier; Chris Baltisberger) 1:4. 53. Jecker (Ausschluss Chris Baltisberger) 2:4.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Biel, 9mal 2 Minuten gegen ZSC.
PostFinance-Topskorer: Earl; Pettersson.
Biel: Hiller; Fey, Forster; Dufner, Kreis; Jecker, Maurer; Hächler; Rajala, Earl, Schmutz; Micflikier, Fuchs, Pouliot; Tschantré, Joggi, Wetzel; Pedretti, Neuenschwander, Fabian Lüthi; Fabian Sutter.
ZSC: Flüeler; Karrer, Marti; Phil Baltisberger, Klein; Dave Sutter, Guerra; Büsser; Wick, Schäppi, Kenins; Pettersson, Suter, Pestoni; Chris Baltisberger, Pelletier, Herzog; Künzle, Prassl, Korpikoski; Miranda.
Bemerkungen: Biel ohne Diem, Steiner, Valentin Lüthi (alle verletzt) und Lofquist (überzähliger Ausländer), ZSC ohne Geering, Blindenbacher, Seger, Shore, Sjögren und Nilsson (alle verletzt). - NLA-Debüt von ZSC-Stürmer Lauri Korpikoski (FIN). - 58:53 Timeout Biel, anschliessend ohne Torhüter.
Lausanne - Bern 2:4 (0:4, 1:0, 1:0)
6601 Zuschauer. - SR DiPietro/Wiegand, Gurtner/Kaderli.
Tore: 12. Kämpf (Ebbett) 0:1. 15. Ruefenacht (Moser, Arcobello) 0:2. 19. (18:13) Ruefenacht (Noreau/Ausschluss Danielsson) 0:3. 19. (18:46) Ebbett (Burren, Bodenmann) 0:4. 38. Ryser (Trutmann, Jeffrey/Ausschluss Haas) 1:4. 60. (59:30) Genazzi (Jeffrey/Ausschluss Noreau) 2:4 (ohne Torhüter).
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Lausanne, 7mal 2 Minuten gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Jeffrey; Ebbett.
Lausanne: Huet (21. Zurkirchen); Junland, Borlat; Genazzi, Fischer; Trutmann, Frick; Bougro; Danielsson, Jeffrey, Ryser; Schelling, Miéville, Nodari; Zangger, Froidevaux, Pesonen; Simic, Kneubuehler, In-Albon.
Bern: Genoni; Noreau, Andersson; Untersander, Burren; Kamerzin, Krueger; Ruefenacht, Arcobello, Moser; Bodenmann, Ebbett, Pyörälä; Kämpf, Haas, Scherwey; Meyer, Heim, Randegger.
Bemerkungen: Lausanne ohne Conz, Gobbi, Herren, Vermin und Walsky, Bern ohne Berger, Gerber (alle verletzt), Mason (überzähliger Ausländer) und Blum (gesperrt). - Danielsson verletzt ausgeschieden (32.). - Pfostenschuss Junland (55.). - Timeout Lausanne (58.).
Genève-Servette - SCL Tigers 4:5 (1:1, 3:2, 0:1, 0:1) n.V.
6220 Zuschauer. - SR Mollard/Urban, Altmann/Borga.
Tore: 3. Blaser (Elo) 0:1 5. Almond (Fransson) 1:1. 22. Riat (Simek) 2:1. 25. Neukom (Gagnon, Kuonen) 2:2. 27 Bezina (Richard) 3:2. 29. Maillard (Heinimann) 4:2. 35. Albrecht 4:3. 44. Kostinen (Erkinjuntti, Elo/Ausschluss Rubin) 4:4. 61. (60:43) Dostoinow (Gagnon) 4:5.
Strafen: je 2mal 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Richard; Erkinjuntti.
Genève-Servette: Mayer; Jacquemet, Petschenig; Vukovic, Fransson; Loeffel, Bezina; Antonietti; Holdener, Richard, Simek; Wick, Hasani, Riat; Gerbe, Almond, Spaling; Rubin, Heinimann, Kyparissis; Maillard.
SCL Tigers: Punnenovs; Randegger, Koistinen; Erni, Blaser; Lardi, Huguenin; Müller; Elo, Gustafsson, Erkinjuntti; Kuonen, Gagnon, Neukom; Dostoinow, Albrecht, Nüssli; Gerber, Peter, Rüegsegger.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Bays, Chuard, Impose, Mercier, Riat, Rod, Romy, Schweri, Tömernes und Traber, SCL Tigers ohne Nils Berger, Pascal Berger, Haas, Seydoux, Stettler und Zryd (alle verletzt).
SDA
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