Krise in Ägypten drückt Aktien – Moody's senkt den Daumen
Durch die Unruhen in Ägypten sinken die Aktien von Sawiris' Orascom und Kuoni deutlich. Zudem wird die Bonität des Landes schlechter eingestuft.

Der Volksaufstand in Ägypten macht die Anleger nervös. Die Aktie der Orascom Development Holding der ägyptischen Unternehmerfamilie Sawiris ist seit Tagen unter Druck. Das Unternehmen macht mehr als 80 Prozent seines Umsatzes im von Unruhen geschüttelten Land.
Am Montagmorgen gingen die Titel -4,6 Prozent unter dem Schlusskurs vom Freitag in den Handel und standen danach auf dem Wert von -3,6 Prozent, bei 42.4 Franken. Schon am Freitag hatte der Titel der Tourismusimmobiliengesellschaft 6,8 Prozent ihres Wertes verloren.
Kuoni verliert 3,1 Prozent
Die Aktie des Reisekonzerns und traditionellen Ägyptenspezialisten Kuoni verlor ebenfalls, und zwar 3,1 Prozent auf 439.75 Franken. Gemäss Tourismusexperten dürfte nach den Unruhen in Tunesien und der aktuellen Krise in Ägypten das Reisegeschäft in Nordafrika erheblich leiden.
Die Unruhen am Nil, welche sich gegen die Herrschaft von Präsident Hosni Mubarak richten, belasten die Börsen weltweit. Durch Ägyptens wichtige Stellung in der Region stellen sich Politexperten auch Fragen nach der Zukunft des gesamten Nahen Ostens.
Die Börse in Japan schloss unter dem Eindruck der Situation schwächer. Auch der erneute Anstieg des Schweizer Frankens ist in den Augen der Marktbeobachter ein Zeichen für ein höheres Sicherheitsbedürfnis der Investoren.
Moody's senkt den Daumen
Wegen der Unruhen in Ägypten hat die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit des arabischen Landes herabgestuft. Die Bonitätswächter senkten die Bonität um eine Stufe von Ba1 auf Ba2 . Wie die Agentur am Montag weiter mitteilte, wurde zudem der Ausblick von stabil auf negativ verändert. Die mit den Unruhen einhergehenden politischen Risiken seien der Grund für die Herabstufung.
Insbesondere die ohnehin prekäre Lage der öffentlichen Kassen in Ägypten könne sich weiter verschlechtern, hiess es. Konkret befürchtet die Agentur, dass die Staatsführung von Präsident Hosni Mubarak unter dem Druck der Strasse teure Sozialprogramme auflegen könnte, die die Budgetlage weiter verschärfen dürften.
Der Staat am Nil leidet unter einer chronisch hohen Arbeitslosenquote und starkem Preisdruck. Zudem leben grosse Teile der rasch wachsenden Bevölkerung in Armut.
SDA/mrs
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