«Kuba signalisiert: Die USA gehören nicht zu unseren Freunden»
Redaktion Tamedia-Korrespondent Oscar Alba über die Tücken bei der Annäherung der einstigen Feinde Kuba und USA.
US-Präsident Barack Obama ist zu einem historischen Besuch nach Kuba gekommen, und Kubas Staatschef Raúl Castro fehlte beim Empfang am Flughafen von Havanna. Was ist die Botschaft der Abwesenheit Castros an die USA? Nun, wenn bei einem solch historischen Staatsbesuch in Kuba Regierungschef Raúl Castro den amerikanischen Präsidenten nicht am Flughafen empfängt, ist das schon ein sehr starkes Zeichen, das die Menschen hier in Havanna auch ziemlich überrascht hat. Nicht nur die Abwesenheit von Raúl, auch die Tonlage der Regierung und der Fokus der Staatsmedien machen klar: Trotz Frieden hält man Amerika auf Distanz. Man signalisiert klar: Die USA gehören nicht zu unseren Freunden. Dies aus ideologischen Gründen und wegen der leidvollen Geschichte, die Kuba und die USA verbindet. Kubas Regierung wiederholt auch bei jeder Gelegenheit: Solange das Embargo besteht, kann man nicht von einer normalen Beziehung sprechen. Hinzu kommen zahlreiche weitere ungelöste Probleme und tiefe Differenzen, welche die beiden alten Feinde noch lange zu keinen Freunden machen können. Vor allem bei den Themen Demokratie und Menschenrechte sprechen Kuba und die USA zwei völlig verschiedene Sprachen. Da ist weit und breit keine Annäherung in Sicht.