Küngs Sternstunde am Lauberhorn
Die Lauberhorn-Abfahrt 2014 verläuft auf verkürzter Strecke ganz nach dem Geschmack der Schweizer. «Daran werde ich mein ganzes Leben zurückdenken», sagt der siegreiche Patrick Küng.
Patrick Küng kam im verkürzten Klassiker am Lauberhorn dank einer beeindruckenden Leistung zu seinem ersten Weltcupsieg in der Abfahrt. Der Glarner verwies den Österreicher Hannes Reichelt und den Norweger Aksel Svindal um sechs respektive sieben Hundertstel auf die Ehrenplätze.
Vor sechs Wochen hatte Küng im Super-G von Beaver Creek seinen ersten Weltcupsieg überhaupt gefeiert, nun gewann er auch an einer der geschichtsträchtigsten Stätten im Skizirkus – an einem Ort, der ihm zuvor kein Glück gebracht hatte. Sein bisheriges Bestergebnis in Wengen war der zehnte Rang in der Abfahrt von 2012 gewesen.
Dass Küngs Premiere eine Frage der Zeit sein würde, war absehbar. Seine gute Verfassung hatte er schon als Fünfter in Beaver Creek und als Sechster kurz darauf in Gröden aufgezeigt. Der 30-Jährige setzte damit auch die erfolgreichen Schweizer Lauberhorn-Auftritte der vergangenen Jahre fort. 2009 hatte Didier Défago gewonnen, in der folgenden Saison Carlo Janka und vor zwei Jahren Beat Feuz.
Küng hatte auch das Glück auf seiner Seite. Reichelt, in Wengen vor zwei Jahren schon Zweiter und im letzten Winter Dritter, lag lediglich sechs Hundertstel zurück. Svindal, der in der Lauberhorn-Abfahrt bislang noch nie über Rang 8 hinausgekommen war, büsste sieben Hundertstel ein.
«Das Material war super»
«In der Ausfahrt nach dem Steilhang habe ich ein wenig früh aufgemacht. Das Ziel-S ist mir aber sehr gut gelungen – und das Material war super», sagte Küng. «Hier zu gewinnen, ist für jeden Schweizer sicher das Schönste. Daran werde ich mein ganzes Leben zurückdenken. Schon am Start war es sehr speziell, man hat die Leute auch oben sehr gut gehört.» Das Warten im Ziel sei für ihn noch schwieriger gewesen als Die Fahrt, erklärte Küng. «Mir war zwischendurch sogar ein wenig unwohl.»
«Die Schweizer Fans haben einen Schweizer Sieger verdient»
«Es war ein enges Rennen, aber ein Top-3-Resultat ist immer sehr gut. Es ist schade, dass die Abfahrt verkürzt werden musste – gerade für die Zuschauer. Den 600 Mitarbeitern gebührt grosser Dank, dass sie die Strecke so gut hinbekommen haben bei diesem Wind», sagte der drittplatzierte Svindal, der Küng herzlich zum Triumph gratulierte. «Die Schweizer Fans haben einen Schweizer Sieger verdient, auch wenn für mich Platz 2 mit so wenig Rückstand ein wenig bitter ist», gab Reichelt zu Protokoll. Er schaffte es zum dritten Mal aufs Podest des Klassikers in Wengen.
Feuz und Défago teilten sich Platz 10. Auch Carlo Janka war mit der Startnummer 35 unterwegs zu einem möglichen Platz in den ersten zehn, schied aber kurz vor dem Ziel aus. Beim Bündner löste sich aber im Ziel-S die Bindung des eines Skis.
Die Abfahrt musste wegen starken Windes im obersten Streckenteil verkürzt werden; die Fahrzeit verringerte sich damit um rund eine Minute. Der Start erfolgte unterhalb des Hundschopfs.
Wengen. Weltcup-Abfahrt der Männer: 1. Patrick Küng (Sz) 1:32,66. 2. Hannes Reichelt (Ö) 0,06 zurück. 3. Aksel Lund Svindal (No) 0,07. 4. Max Franz (Ö) 0,24. 5. Bode Miller (USA) 0,35. 6. Matthias Mayer (Ö) 0,44. 7. Peter Fill (It) 0,54. 8. Romed Baumann (Ö) 0,60. 9. Johan Clarey (Fr) 0,62. 10. Beat Feuz (Sz) und Didier Défago (Sz) 0,74. Ferner: 17. Klaus Kröll (Ö) 1,02. 21. Christof Innerhofer (It) 1,14. 26. Dominik Paris (It) 1,33. 27. Sandro Viletta (Sz) 1,37. 36. Marc Gisin (Sz) 1,67. 47. Silvan Zurbriggen (Sz) 2,04. 53. Mauro Caviezel (Sz) 2,25. 70 Fahrer gestartet, 64 klassiert. - Ausgeschieden u.a.: Carlo Janka (Sz), Ralph Weber (Sz), Erik Guay (Ka).
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