Berlins Westen soll wieder leuchten
Im Frühling wurde das «Bikini-Haus» beim Bahnhof Zoo neu eröffnet. Zum Gebäudekomplex gehört auch das Designhotel «25hours», das tierische Nachbarn hat und den urbanen Grossstadtdschungel inszeniert.
Auf Stippvisite im urbanen Berliner Grossstadtdschungel, kann der Hotelgast dieser Tage mit etwas Glück einer hyperaktiven Paviansippe bei deren Treiben auf dem Affenfelsen zusehen. Der Beobachtungsstandort ist ein Zimmer im 7. Stock des «25hours Hotel». Alle 149 Zimmer des Anfang 2014 eröffneten Designhotels sind für Berlin-Besucher gedacht, die das transitorisch-kreative Lebensgefühl der deutschen Hauptstadt nicht nur auf Streifzügen entdecken, sondern auch in ihrer Unterkunft hautnah erleben wollen. (Auch in der Schweiz ist 25 hours bereits vertreten: Zum bereits bestehenden Hotel im Zürcher Aussersihlquartier wird sich 2016 ein weiteres gesellen, das in der Europaallee nahe der Langstrasse entsteht). Zur ambulant-provisorischen Atmosphäre passt auch, dass jedes Zimmer ein Unikat ist und die teils speziellen Grundrisse auch Eckzimmer mit Sitzecken und Nischen ermöglichen. Eine bewusst offene Sichtbetondecke, die Baustellencharme vermittelt, eine Hängematte am Fenster, ausgesuchte Fundstücke von Flohmärkten und ein in Schwarz gehaltenes offenes Bad signalisieren: Hier fusioniert Vintage eigenwillig mit Hightech. Im Dachgeschoss ist neben dem Restaurant – das im Stil des Urban Farming auch gleich in einem Gewächshaus Kräuter und Pflanzen anbaut, die später in der Küche verarbeitet werden – die Monkey Bar ein beliebter Anziehungspunkt, wo sich abends auf Sitzkissen tatsächlich Einheimische und Touristen mischen. «Kleine Revolution»
Eher an einen schlauchartigen Dark Room erinnern die Korridore, die ganz in Schwarz gehalten sind und nur spärlich von den Zimmernummern aus blauem Neonlicht erhellt werden. Für Designer Asslinger werden hier gleich zwei Fliegen auf einen Schlag getroffen: «Die oft von Koffern und Taschen unappetitlich verkratzten Wände gibt es hier nicht, und beim Betreten der hellen Zimmer stellt sich nach dem Gang durch die Dunkelheit eine besondere Aura ein.»