Dem Digitalen was Schönes abgetrotzt
Die ersten fünf Literaten haben am Live-Poesie-Experiment von Redaktion Tamedia teilgenommen. Eine Zwischenbilanz.
Jürg Halter, Andri Perl, Flurin Jecker, Guy Krneta und Hazel Brugger: So hiessen die ersten fünf Teilnehmer am Live-Poesie-Experiment. Sie wagten sich in die Redaktion Tamedia-Redaktion und setzten sich dem Zeitdruck aus, dem Journalistengemurmel auch und dem Tastaturgeklapper, der Ungewissheit und der Misanthropie gewisser Talkback-Trolle.
Im Gegensatz zu Halter ging der Bündner Schriftsteller Andri Perl vorsichtiger zu Werk. Er meisterte Halters kniffligen Startsatz («Du sitzt da, so als wartetest du auf das Ende deiner Anwesenheit»), um dann einen sorgfältig konzipierten Text auszubreiten. «Die urplötzliche Geschichte» überzeugt vor allem mit ihrem Lokalkolorit («Unter Ächzen stieg in Sargans ein Aktivdienstveteran ein»), das Perl in die raue digitale Newsroom-Welt importierte.