Glausers Leben als Fiebertraum
«Münsingen links» kannte er von innen – und mit Wachtmeister Studer erschuf er eine Krimi-Ikone. Der Film «Glauser» widmet sich der Biografe des Schriftstellers auf intime und ästhetische Weise.
Münsingen 1934: Das Berner Psychiatriezentrum bei Nacht, Schreie, lautes Klagen. Und dann aus dem Off die Stimme, die während der nächsten 75 Minuten für den Zuschauer zur Stimme des Schriftstellers Friedrich Glauser wird: Er lässt, vielleicht von der Liege aus, seine Kindheit Revue passieren, in der nach dem Tod der geliebten Mutter der strenge Vater das Ruder übernahm, er entwirft Zukunftspläne und reflektiert Seelenzustände. «Sie sind der Erste, dem ich das erzähle», sagt er vertraulich, vielleicht zum Psychiater, vielleicht zum Zuschauer.