Kinderbücher in der Afrikafalle
In Klassikern wie Globi oder Tim und Struppi findet sich unverhohlener Rassismus. Doch auch neuere Kinderbücher sind selten frei von problematischen Afrika-Klischees.
Sie entstammen einer Zeit, in der europäische Nationen weite Teile Afrikas und seiner Bevölkerung als Eigentum beanspruchten: Die Bildbände «Babar der kleine Elefant» und «Tim im Kongo»– die Bücher erschienen 1931 in Frankreich und Belgien – richteten sich an Kinder und Jugendliche. Liebevolle Illustrationen beziehungsweise Humor sollten die Bücher auszeichnen. Doch diese Geschichten strotzen vor rassistischem Kolonialdenken.
Auch in der Schweiz entstanden ähnliche Geschichten. Die Fantasiefigur Globi wurde 1932 als Werbeträger für das Warenhaus Globus entwickelt und trat 1935 seine erste Weltreise in einem Bilderbuch an («Globis Weltreise»). Ähnlich wie Tim wird er von Kannibalen im Bastrock empfangen. Als diese ihn an einen Baum fesseln, befreit er sich, indem er diesen einfach ausreisst. Auch Globi ist aus Europa und somit von Grund auf der Stärkere.