Von Antisemiten, Stalinisten und «wiedergeborenen Juden»
Die US-Historikerin Marci Shore sammelt in ihrem zweiten Buch biografische Puzzleteilchen.

Marci Shore kam 1993 als 21-Jährige erstmals nach Osteuropa, so wie viele andere junge Amerikaner, die sich, angezogen vom ambivalenten Flair aus blutiger Geschichte und junger unblutiger Revolution, aus alteuropäischer Patina und billigen Preisen, oft gleich in Warschau oder Prag niederliessen. Bei Marci Shore kam mehr dazu – und es wurde mehr. Sie kommt aus einer jüdischen Familie, und sie wurde zu einer leidenschaftlichen Osteuropa-Historikerin.