Zeitreise durch das rote Jahrhundert
Nino Haratischwilis monumentaler Gesellschaftsroman «Das achte Leben» blüht auf, je mehr die darin geschilderte Familie im totalitären und bürgerkriegsversehrten Georgien ausblutet.

Melodrama-Queen: Die Georgierin Nino Haratischwili schrieb eine Saga über sechs Generationen hinweg. Foto: Danny Merz (Sollsuchstelle)
Dieser Roman hatte keine Chance, und seine Autorin hat sie fulminant genutzt. Die Georgierin Nino Haratischwili schreibt, wie man eigentlich nicht mehr schreiben darf. Wie man es vielleicht vor hundert Jahren tat. Sie schreibt nämlich über ein ganzes Jahrhundert, eine Saga über sechs Generationen hinweg, einen 1280 Seiten starken Gesellschaftsroman.