Die Kunst des Kaputtmachens
Das Tinguely-Museum in Basel zeigt mit «Under Destruction» künstlerische Sachbeschädigungen. Der menschliche Körper kommt für einmal schadlos davon.
Eine Jeans ist erst dann richtig hip, wenn sie an den richtigen Stellen ausgeleiert oder gelöchert ist. Also eine sogenannte «used» oder «destroyed» Jeans ist. Auch im Produktdesign wird gerne mal künstlich auf alt gemacht und fabrikneuen Oberflächen ein dekorativer Abrieb verpasst. Und wer frisurentechnisch hip sein will, der setzt nicht nur an Bad-HairDays auf «undone»: einmal durch die Haare gewuschelt – fertig ist der angesagte Look. Dass ähnliche Tendenzen auch in der bildenden Kunst zu beobachten sind, beweist die Ausstellung «Under Destruction» im Basler Museum Tinguely. Die Gruppenschau vereint rund 20 zeitgenössische Positionen, in denen – mal laut, mal leise, aber immer explizit – der Zerstörung gefrönt wird.