Der Designer der Hollywood-Diven ist tot
Amal Alamuddin, Penélope Cruz oder Michelle Obama – sie alle tragen Kleider von Oscar de la Renta. Nun ist der Modedesigner 82-jährig gestorben.
Mehr als vier Jahrzehnte prägte der weltgewandte Gentleman, was Frauen bei festlichen Anlässen trugen. In den 60er- und 70er-Jahren half er, in den USA den dominierenden Einfluss der Europäer zu verringern.
Der legendäre US-Modedesigner Oscar de la Renta ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Nach Angaben seiner Stieftochter Eliza Reed Bolen und deren Ehemann starb er am Montagabend in Connecticut im Kreise seiner Familie und Freunde und «mehr als ein paar Hunden». Die Todesursache nannte sie nicht, de la Renta hatte aber in der Vergangenheit selbst von einer Krebserkrankung gesprochen.
Mehr als vier Jahrzehnte brachte de la Renta unter eigenem Namen gehobene Mode heraus. In den 1960er- und 70er-Jahren definierte er mit seinen US-Kollegen Bill Blass, Roy Halston und Geoffrey Beene einen amerikanischen Stil auf einem Modemarkt, der bis dahin von Europäern dominiert wurde. Ihr Einfluss ist bis heute sichtbar. Bei George Clooneys Hochzeit in Venedig trug dessen Braut Amal Alamuddin ein Hochzeitskleid von de la Renta. Michelle Obama trug in diesem Monat erstmals ein Kleid des Amerikaners – der Modeschöpfer hatte die First Lady vor Jahren kritisiert, weil sie bevorzugt Kleider ausländischer Designer trage.
Video: Reuters
De la Rentas Spezialität war die festliche Abendgarderobe, deren Farbenfreude und Opulenz von seiner dominikanischen Herkunft geprägt wurde, wie er einmal im AP-Interview sagte. Präsidentenfrauen trugen bei festlichen Anlässen gerne «de la Renta»: Laura Bush beim Präsidentenball 2005 und Hillary Clinton 1997 gehörten ebenso zu seinen Kundinnen wie die Hollywoodstars Penélope Cruz und Sandra Bullock. Seine Kleider wurden in Episoden der Fernsehserie «Sex and the City» eingewoben, und Stilikone Carrie Bradshaw verglich seine Designs mit Poesie.
«Wir werden Oscars grosszügige und warme Persönlichkeit vermissen, seinen Charme und seine wunderbaren Talente», erklärte Laura Bush zum Tod des Modeschöpfers. «Meine Töchter und ich haben sehr schöne und viele Erinnerungen von Besuchen bei Oscar, der unsere Lieblingskleider entworfen hat, einschliesslich Jennas Hochzeitskleid. Wir werden uns an ihn immer als den Mann erinnern, der Frauen sich schön fühlen und schön aussehen liess.
Das Cover des «Life»-Magazins
Dabei wollte der gebürtige Dominikaner eigentlich einen anderen Lebensweg einschlagen. Mit 18 verliess er seine Heimat in Richtung Spanien, um Malerei zu studieren. Doch gewann seine Leidenschaft für Mode die Oberhand: Die Frau des US-Botschafters in Spanien sah einige seiner Entwürfe und bat ihn, ein Kleid für ihre Tochter zu kreieren. Das Stück landete schliesslich auf dem Cover des «Life»-Magazins.
Zunächst arbeitete er in Frankreich für das Modehaus Lanvin. 1963 wechselte er zu Elizabeth Arden in New York, und 1965 startet er seine eigene Marke. Sein Schwerpunkt lag auf hochpreisiger Garderobe, aber hin und wieder bemühte er sich auch um den Massenmarkt. 2004 startete er eine Modelinie im mittleren Preissegment. Zudem entwickelte er eine Reihe von Parfümen – das erste, «Oscar», kam 1977 auf den Markt, die jüngste Kreation war «Rosamor.»
Zahlreiche Auszeichnungen
Neben seinem eigenen Label führte er 1993 bis 2002 die Kollektion Pierre Balmain – und wurde so der erste Amerikaner, der Chefdesigner eines französischen Modehauses war. Er erhielt zahlreiche amerikanische und europäische Auszeichnungen.
2004 gab er die Geschäftsführung an seine Stieftochter und deren Mann ab, blieb aber bis zuletzt als Designer aktiv. De la Renta hinterlässt auch seinen Adoptivsohn Moises, der ebenfalls als Designer in seiner Firma tätig ist. Seine erste Frau Françoise de Langlade starb 1983.
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