Sex sells – aber nicht auf ewig
Der amerikanische T-Shirt-Gigant American Apparel steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Dov Charney, der schillernde Gründer, scheint zum Klumpfuss für das Unternehmen zu werden.

American Apparel ist eines jener Label, das bevorzugt von Menschen getragen wird, die H&M doof finden. Sie mögen es individueller und haben zudem ein Gewissen. Darum kaufen sie bei American Apparel ein, das ist chic und cool und politisch total korrekt, denn das Label wirbt mit dem Zusatz «Sweatshop free», was heisst, dass die Näherinnen vergleichsweise anständige Löhne bezahlt bekommen und in Fabriken arbeiten, in denen es Tageslicht gibt und auch mal eine Pause. American Apparel war gut, irgendwie öko, aber gleichzeitig eben auch sexy, vor allem wegen der sehr eindeutigen Werbekampagnen. Der sich hip und urban fühlende Mensch war also hingerissen, American Apparel von Anfang an ein Erfolgsgeschichte. Bis jetzt.