«Astronauten sind keine Machos mehr»
Alfonso Cuarón hat mit «Gravity» ein Kammerspiel im All gedreht. Das intime Spektakel gilt bereits als Anwärter auf die Oscars.
«Gravity» ist eigentlich ein Paradox: ein Film wie ein experimenteller Blockbuster. War das Absicht?
Es freut mich, dass Sie sagen, der Film sei experimentell. Aber darum ging es uns nicht. Für uns war es immer eine metaphorische Reise: Der Weltraum draussen als Raum der Innerlichkeit, das war die Idee. Dann kam der ganze Albtraum mit der Technik. Es dauerte unglaublich lange, bis wir technisch so weit waren, um das alles nach unseren Vorstellungen zu realisieren. Wenn man mittendrin steckt, konzentriert man sich nur auf die Probleme, die es zu lösen gilt. Und wir waren bis zuletzt nicht sicher, ob der Film wirklich funktionieren würde. Wir hatten uns schon fast damit abgefunden, dass es ein Desaster wird.