Ein Teil der Landschaft
Was haben wir am Schweizer Film? Eine Kunst des kleinen Landes, die aus dem eigentlichen Leben schöpft. An den 50. Solothurner Filmtagen kann man das wieder studieren.

Dieses Jahr haben die Solothurner Filmtage ein Jubiläumsprogramm zusammengestellt mit Werken, die im Lauf der Festivalgeschichte «am meisten zu reden gaben». Von «Charles mort ou vif» (1969) über «Die Erschiessung des Landesverräters Ernst S.» (1976) bis zu «Züri brännt» (1981) und «Babylon 2» (1993) ist vorwiegend der kritisch-engagierte Film vertreten. Blickt man sonst in die letzten fünfzig Jahre des Schweizer Filmschaffens zurück, wird aber klar, dass auch die erfolgreichsten Spielfilme eher kritisch mit der Schweiz umgehen. Allen voran «Die Schweizermacher» (1978), mit fast einer Million Eintritten immer noch der erfolgreichste Schweizer Film. Aber auch Klassiker wie Xavier Kollers Oscar-Preisträger «Reise der Hoffnung» (1990) oder «Höhenfeuer» (1985) gehören dazu, ebenso neuere Beispiele wie «Der Kreis» (2014) oder «Der Verdingbub» (2011).