Lauter Verschwörungen im Kino
In «Unknown Identity» kommt Liam Neeson sein Selbst abhanden. Und in «The Adjustment Bureau» verteidigt Matt Damon den freien Willen gegen höhere Mächte.

Manchmal scheint es einem, es gebe das Kino eigentlich nur, weil der Mensch an etwas glauben will. Aber nicht an den Sinn der Wirklichkeit, sondern an eine höhere logische Ordnung dahinter, sei sie Gottes oder des Teufels oder der Plan einer menschlichen Genialität.
Ab und zu kommt es zu wahren Ballungen des Mysteriösen. Das Leben in den entsprechenden Filmen erscheint dann im Gespensterlicht, und die Realität macht Bocksprünge. Das sind oft sehr kuriose Geschichten, eigentümliche Mischungen aus Religiosität, Verschwörungstheorie, Erlösungssehnsucht und Paranoia. Manche entwickeln ihre verfolgungswähnlerische Logik noch in einem einigermassen fest gefügten Diesseits; jedoch manche, so hätte vielleicht der Schriftsteller Fritz von Herzmanovsky-Orlando über sie gesagt, surren im Mystischen herum «wie ein Butterbrocken auf der heissen Kartoffel».