Wenig Worte, viel Bumbum – so wie früher
Mit «The Last Stand» will Ex-Gouverneur Arnold Schwarzenegger seinen Fans beweisen, dass er es zehn Jahre nach seiner letzten Hauptrolle in «Terminator 3» immer noch drauf hat.
Polizisten haben in Sommerton Junction in der Regel nicht viel zu tun. In der verschlafenen Kleinstadt in Arizona sitzt allenfalls mal eine Katze hilflos auf dem Baum oder die Feuerwehrzufahrt wurde widerrechtlich zugeparkt.
Sheriff Ray Owens hat nach harten Dienstjahren in Los Angeles hier an der mexikanischen Grenze ein ruhiges Plätzchen für sich gefunden. Doch wenn's drauf ankommt, weiss Owens immer noch, wie man durch geschlossene Fenster stürmt, sich im Zweikampf Mann gegen Mann behauptetet, in kürzester Zeit jede Menge Fahrzeuge zu Schrott fährt und mit Maschinengewehrsalven die Häuserfassaden perforiert.
Arnie nimmt sich selber hoch
Der 65-jährige Schwarzenegger ist zweifellos gut in Form, doch die Zeit ist auch an ihm nicht spurlos vorüber gegangen. «Ich bin alt» sagt Owens an einer Stelle trocken in die Runde. Es ist einer von vielen markigen Sätzen, deren selbstironischer Witz auf Kosten Schwarzeneggers geht und vor allem für die Kenner seiner Kultfilme richtig lustig ist.
Wie damals macht er auch hier nicht viel Worte, und die sagt er mit seinem immer noch unverkennbaren, längst zum Markenzeichen gewordenen steirischen Akzent. Überraschungen sollte man von «The Last Stand», einem Genremix aus Action, Neo-Western und Komödie, also nicht erwarten. Genaugenommen wurden sie sogar gezielt vermieden.
Der Koreaner Kim Jee-Woon («I Saw the Devil») entwickelt in seinem Hollywood-Debüt die Story gradlinig und schnörkellos und lässt alle Handlungsstränge ganz klassisch in einen grossen Showdown münden, bei dem nach Kräften aus allen verfügbaren Gewehrläufen geballert wird.
Gediegenes Action-Kino
Dem mexikanischen Drogen-King Gabriel Cortez (Eduardo Noriega) ist auf spektakuläre Weise gelungen, auf dem Weg zur Hinrichtung zu entkommen. Nun rast er in einer hochgetuneten Corvette-Sonderanfertigung mit einer Geisel als Beifahrerin auf Sommerton Junction zu, um dort über die Grenze in die Freiheit zu entkommen.
Während seine Gangsterarmee ihm den Weg freiräumt, ist ihm ein FBI-Trupp unter Leitung des Agenten John Bannister (Forest Whitaker) auf den Fersen. Doch Ray Owens und seine Provinz-Hilfssheriffs (darunter «Jackass» Johnny Knoxville als trotteliger Waffennarr) wissen Cortez' Plan blutig, listig und schiesswütig zu vereiteln.
Flott und kurzweilig ist das Ganze durchaus, aber es wirkt in seiner Machart doch auch etwas altbacken. Ob dieser gediegene Genrespass tatsächlich Schwarzenegger ein nachhaltiges Hollywood-Comeback bescheren wird, bleibt noch abzuwarten. Die Zuschauerzahlen in den USA fielen am Startwochenende jedenfalls eher bescheiden aus.
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