Hoch dotierter Musikpreis an Beat Furrer
Der Schweizer Komponist erhält den mit 250'000 Euro dotierten Ernst-von-Siemens-Musikpreis.

Nach Heinz Holliger und Klaus Huber ist Beat Furrer der dritte Schweizer Komponist, der den Ernst-von-Siemens-Musikpreis erhält. Seine Werke seien von suggestiver Kraft, befand die Jury der Münchner Stiftung, die den Preis seit 1974 vergibt. Wer Furrers Musik kennt, weiss, was gemeint ist: Nichts ist selbstverständlich darin, aber auch nichts zufällig; als Hörerin begibt man sich mit den Interpreten (und in den musiktheatralischen Stücken auch mit den Figuren) auf die Suche nach Klang und Sinn. Und was man findet, ist so flüchtig und persönlich, dass es nur schwer in Worte zu fassen ist, aber im Kopf umso hartnäckiger haften bleibt.
Furrer, geboren 1954 in Schaffhausen, zog als 21-Jähriger nach Wien, um Komposition und Dirigieren zu studieren – und zu bleiben. 1985 hat er mit dem Klangforum Wien ein hochkarätiges Ensemble für Neue Musik gegründet. Seit 1991 unterrichtet er Komposition an der Kunstuniversität Graz. Der Avantgarde, der er seit je zugerechnet wird, steht er dabei differenziert gegenüber: In der Kunst gebe es «kein Vorne, kein Hinten», hat er einmal gesagt: «Es gibt keinen Fortschritt. Es gibt den anderen Blickwinkel.»
Dass dieser «andere Blickwinkel» bei jedem Werk ein neuer ist, dass Furrer sich nicht wiederholt, sondern thematisch und ästhetisch immer wieder neue Wege sucht: Das macht seine Musik aus – und hat ihm nach einem Goldenen Löwen an der Biennale Venedig und dem Grossen Österreichischen Staatspreis nun eine weitere bedeutende Auszeichnung eingebracht.
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