Flüsternde, brüllende Kunst
150 Werke aus der Sammlung Uli Sigg sind jetzt in Bern zu sehen. Sie zeigen, wie Künstler aus China den Anschluss an globale Tendenzen gefunden haben.
Eine Campell-Suppendose läuft über, der Inhalt ergiesst sich über den eingedrückten Deckel hinab, hin und wieder kommt in der Videoarbeit eine Hand ins Bild, die Münzen in das Innere hineindrückt: Andy Warhols Pop-Ikone als Spielautomat. Xin Yunpen kannte weder die Pilzcremesuppe noch die Brillo-Putzschwämme (mit denen er in einer anderen Arbeit die Aufschriften von den aufgetürmten Verpackungskartons wegschrubbt), als er sich 2007 mit der westlichen Kunstgeschichte und den Produkteverpackungen auseinandersetzte. Der chinesische Künstler beabsichtigte mit seinen Bildern eine «Desymbolisierung». Ob das nun ein Beispiel für einen auf Augenhöhe stattfindenden Austausch zwischen chinesischer und westlicher Kunst ist?