«Im Kühlturm in Leibstadt hat sich eine fotogene Patina gebildet»
Der Schweizer Fotograf Luca Zanier hat die Innenräume von Kraftwerken besucht. Die Aufnahmen von dieser unzugänglichen Welt sind so faszinierend wie irritierend.
Herr Zanier, wer kauft Ihre Bilder: AKW-Gegner oder -Befürworter? Ich hatte nach Fukushima ein bisschen Angst, dass gar niemand meine Bilder kauft. Doch wie sich herausstellte, sind die Arbeiten für beide Fraktionen reizvoll. Aber es geht ja auch nicht um Politik. Sondern um was? Es ist nicht die aktuelle Diskussion rund um Atomenergie, die mich interessiert – ich habe das Projekt ja vor Fukushima in Angriff genommen. Es geht mir um die Ingenieurskunst, die diese Kathedralen der Moderne hervorgebracht hat. Ich will die Räume sichtbar machen, in denen die Energie, die wir so selbstverständlich nutzen, produziert wird.