Protest gegen Notdurft verrichtende Polizistin
Die lebensgrosse Skulptur einer Polizistin mit heruntergelassener Hose sorgt in Dresden für Wirbel. Das Werk stammt von einem Kunststudenten.

Die Skulptur von Marcel Walldorf ist Teil einer kleinen Ausstellung der Dresdner Kunsthochschule und zeigt eine Beamtin in voller Schutzausrüstung, die hockend ihre Notdurft verrichtet. Die Gewerkschaft der Polizei in Sachsen zeigte sich empört. Landesvorsitzender Hagen Husgen sagte am Freitag der Nachrichtenagentur dapd, es gebe die Freiheit der Kunst, in dem Fall sei aber eine Grenze überschritten worden.
Verletzlichkeit des Menschen
Innenminister Markus Ulbig (CDU) hatte zuvor bereits von einer Schande und einem sogenannten Kunstwerk gesprochen. «Es ist eine Beleidigung der Polizistinnen und aus meiner Sicht eine Verletzung der Menschenwürde.» Er sei schockiert, dass es Gremien gebe, die solchen sogenannten Künstlern Preise verleihen würden. Er reagierte damit auf einen Bericht der «Bild»-Zeitung, die von einem Kunst-Skandal gesprochen hatte.
Walldorf erhielt für seine «Petra» genannte Figur vor kurzem einen mit 1 000 Euro dotierten dritten Kunstpreis der Leinemann-Stiftung, der in diesem Jahr in Dresden vergeben wurde. Eine Sprecherin der Hochschule sagte, der Künstler selbst verstehe die Aufregung um sein Werk nicht. Er habe die Verletzlichkeit eines Menschen darstellen wollen, der seines Schutzraumes beraubt sei. Es gehe um eine künstlerische Auseinandersetzung mit Raum, auch öffentlichem Raum.
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