Die Verbrennungen des Bob Dylan
Mit seiner christlichen Konversion verstörte er sein Publikum, fand als Musiker aber zur Leidenschaft zurück. Sie entflammt auch die 13. Folge seiner «Bootleg Series».

Es war 1979 in einer New Yorker Bar, als Nick Cave, der australische Songschreiber, in der Ecke eine Jukebox stehen sah, das Sortiment prüfte und die neue Single eines alten Bekannten auswählte. «Ich habe noch nie ein Lied gehört», sagte er später, «das eine solche Leidenschaft mit einer solchen Humorlosigkeit vortrug.» Der Sänger war Bob Dylan, sein Stück hiess «Gotta Serve Somebody», und es verlangte im Befehlston eines Erweckungspredigers, was Dylan als Songschreiber in den letzten 15 Jahren seiner Karriere gemieden hatte: Eindeutigkeit. Du musst jemandem dienen, sang er, dem Herrn oder dem Teufel.