Zu Besuch auf Schloss Gaga
Lady Gaga ist gestern im ausverkauften Zürcher Hallenstadion aufgetreten. Die aufwendige Show war eine grosse gagaeske Kostümfete – die aber nicht über ein Gefühl der Leere hinwegtäuschen konnte.
Es ist, als sei man für einen Abend in einer Utopie gelandet. 12'500 Menschen im Hallenstadion und eine kleine Welt. Alte und Kinder, Dicke und Dünne, Homos und Heteros, Laszive und Bodenständige, Punks und Security, mit anderen Worten: alle, die sich ein Stehplatzticket für 112 Franken leisten konnten. Sie sind versammelt vor einem Märchen- und Gruselschloss, das praktischerweise mit einem Laufsteg sowie mit dunklen Verliesen ausgestattet ist, in welche die Gitarristen und Schlagzeuger eingelassen sind. Und sie erleben, wie sich zum Hämmern der Beats jetzt das Tor öffnet und die Gaga samt Gefolgschaft erscheint, sie auf einem grossen, schwarzen Einhorn, jene zu Fuss.