Schulstoff kann auch süffig sein
Bastian Kraft unterhält das Pfauen-Publikum bestens mit Max Frischs «Homo Faber».

Laufen, laufen. Laufen, dabei flott den Lebenslauf zurechtkneten – und dennoch auf der Stelle treten: Der Mann im grauen Anzug hat zwar seine Reiseschreibmaschine im Gepäck und seinen Rechtfertigungssermon sowohl im Kopf wie auch über dem Kopf, denn die vollgetippten Seiten seines «Berichts» werden auf einen gewaltigen Spiegel an der Decke projiziert. Davonkommen aber wird er nicht: keine Chance in dieser dunklen, nackten, überwältigenden Kunstwelt von Peter Baur. Das Laufband rotiert endlos zwischen dem Schlagzeug hinten und dem Schreibtisch vorn; und die Gedanken des Mannes rotieren zwanghaft zwischen Technikglauben und Schicksalsschlag, Rationalität und Einbruch des Irrationalen. Wo kann so einer schon hinflüchten?