Kurz vor dem Ziel platzt den Künstlern der Kragen
Seit Jahren wird in Bern an einer Reform des Urheberrechts gefeilt. Das Parlament will den Kompromiss kippen – «ein absoluter Witz», sagen Künstler.

Michael Stauffer hat zehn Bücher im Handel und eines im Kopf. Über die Runden kommt der Schriftsteller aus Biel, indem er unterrichtet, Lesungen hält, Hörbücher schreibt und fürs Theater arbeitet. Stauffer notiert akribisch, wie viel Zeit er in ein Buch investiert. Kurzfristig ist es ein Verlustgeschäft. Dank den Einnahmen aus Urheberrechten, jedes Jahr einige Hundert Franken, bessert sich die Rechnung mit der Zeit. «Nach acht Jahren», sagt Stauffer, «beginnt sich ein Buch langsam zu lohnen.»