Lagarde fordert «politische Klarheit» in Italien
Die Chefin des IWF setzt Italien unter Druck. Das Land solle endlich für stabile politische Verhältnisse sorgen. Ihre Worte haben gerade in diesem Fall besonderes Gewicht.

«Politische Klarheit ist das, was notwendig ist.» Niemand wisse, wer als politischer Führer aus der Krise hervorkomme, sagte Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) in einem Hinweis auf die Regierungskrise in Rom. «Politische Klarheit ist für bessere Stabilität förderlich.»
Während ihres Besuchs in China sagte Lagarde, dem IWF falle bei der Bewältigung der aktuellen Finanzkrise eine Schlüsselfunktion zu. Er müsse seinen «Sachverstand» und sein «Know-how» in den Dienst der regelmässigen «Haushaltsüberwachung» Italiens stellen. Der Währungsfonds stehe zur Unterstützung in der Krise zur Verfügung. Italien hatte sich am G-20-Gipfel von Cannes bereit erklärt, sich einem strikten Monitoring der Finanzen sowohl durch die EU-Kommission als auch durch den IWF zu unterwerfen.
Italien, die drittgrösste Wirtschaftsmacht der Eurozone, gilt wegen seiner Gesamtverschuldung im Umfang von rund 120 Prozent seiner Wirtschaftsleistung als das nächste Krisenland, das auf Hilfen angewiesen sein könnte. Berlusconi hat weitere Sparmassnahmen versprochen, mit denen dies verhindert werden soll.
China ist «ziemlich besorgt»
«Wir sind bereit, die Rolle zu spielen, die unsere Mitglieder von uns erwarten.» Zur Lösung der globalen Wirtschaftskrise sei auch eine bessere Kooperation mit den Schwellenländern notwendig, die eine wichtige Rolle mit ihrer Wirtschafts- und Währungspolitik spielten, sagte Lagarde. China sei «ziemlich besorgt» über die Schuldenkrise in Europa.
Auf dem Programm von Lagarde, die am Freitag auch Gespräche in Japan führen wird, stand auch ein Treffen mit Regierungschef Wen Jiabao. Sie hatte in Peking auch Zentralbankchef Zhou Xiaochuan und den für Wirtschaftspolitik zuständigen Vizepremier Wang Qishan gesprochen. Im Mittelpunkt stand auch eine mögliche chinesische Beteiligung an dem erweiterten europäischen Rettungsschirm (EFSF) für den Euro. Vor ihrer Reise nach Asien hatte Lagarde auch Russland besucht.
SDA/jak
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch